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Protest verstärkt sichFragen und Antworten zur Erddeponie Kürten-Höchsten

Lesezeit 2 Minuten

Nahe Höchsten könnte eine Erddeponie entstehen.

Kürten – In Kürten-Höchsten beabsichtigt der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) eine Erddeponie einzurichten. Manche Anwohner haben Sorge vor dem Projekt.

Was sind die Bedenken?

Es geht nicht um den Erdaushub, das sind unbelastete Böden oder auch Steine aus Baustellen der Umgebung. Es sind die Lkw, die zur Kippstelle in Kürten-Höchsten fahren, die Sorge bereiten. In einigen Geschäften in Bechen liegen Unterschriftenlisten gegen die Deponiepläne aus, unter anderem bei Rewe.

Was ist der Hintergrund?

Zum einen ist die Anfahrt über den Hachenberger Weg geplant. Die Straße ist an einigen Stellen schmal. Der BAV will sie an den engsten Stellen verbreitern und auch Platz zum Ausweichen einrichten. Bei der ersten Vorstellung im März betonten die Planer, dass die Verkehrssituation beachtet werde. Eine Durch- oder Anfahrt aus Richtung Hachenberg, mit einer noch engeren Straße, werde es nicht geben.

Wie viele Lkw am Tag könnten kommen?

Bei der Vorstellung im Zukunftsausschuss hatten die Vertreter von bis zu 40 Lkw am Tag gesprochen. Das sind deutlich mehr als bei der vollaufenden Erddeponie im benachbarten Herrscherthal. Dort rechnete der Betreiber mit im Schnitt sechs Lkw am Tag, bei starker Nachfrage bis zu 25, maximal.

Ist die geplante Anlage größer als im Herrscherthal?

Ja, deutlich. Im Herrscherthal waren es 84 000 Kubikmeter, die genutzt wurden. In Höchsten, so die bei der Vorstellung genannte Zahl, 290 000 Kubikmeter. Also ungefähr dreimal so viel. Im Herrscherthal startete der Kippbetrieb im Frühjahr 2015. In diesem Sommer wird die Deponie voll werden und geschlossen. Damit gibt es in Rhein-Berg keine Kippstelle mehr. Tiefbauer müssen weit fahren. Auch diese Argumente müssen im Verfahren beachtet werden, nicht nur die Kritik der Anlieger. Ohne nahe Kippstelle wird Bauen noch teurer.

Wer betreibt die Deponie?

Im Herrscherthal war es eine Tochtergesellschaft des BAV, und nur die beteiligten Tiefbauer durften sie nutzen. In Höchsten soll es eine öffentliche Deponie des BAV werden, jeder kann sie anfahren.

Möglicher Standort der Erddeponie

Die Infrastruktur wird ähnlich sein, mit Öffnungszeiten und einer Annahmestelle.

Was sagt die Politik?

Man zeigte sich überrascht und vertagte. Mit ihrer Zustimmung würden die Ausschussmitglieder die weitere Planung des BAV befürworten. Aber die Politik braucht noch Zeit.

Gibt es ein Beteiligungsverfahren?

Der Rheinisch-Bergische Kreis führt das Verfahren durch, und die Gemeinde Kürten kann zu den Plänen Stellung nehmen. Bürger ebenfalls. Über mögliche Einwände entscheiden die Kreis-Gremien.

Wie war die Situation im Herrscherthal?

Eigentlich hätte die Deponie doppelt so groß werden sollen. Einwände von Anwohnern und der IG Bechen hatten die Betreiber bewogen, die Anlage zu verkleinern.

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Für Höchsten hat der BAV bereits Gutachten eingeholt. Auswirkungen auf die Tierwelt werde es kaum geben, berichteten die BAV-Vertreter. Der Standort Höchsten sei gut geeignet für eine Erddeponie.