KürtenNeubau auf Sülzaue – Kritische Fragen an den Rewe-Konzern
Kürten – Mit vier Planern waren der Rewe-Konzern und die ausführende Schoofs-Gruppe aus Kevelaer in den Bauausschuss der Gemeinde gekommen. Ganz viel Einsatz für das Großprojekt auf einem über 10.000 Quadratmeter großen Grundstück am Ortsrand an der Wipperfürther Straße, angrenzend an den bisherigen Markt.
Der große, neue Rewe im Auengebiet der Kürtener Sülz benötige diese Fläche, erklärte Expansionsmanager Silvio Walpuski von der Rewe-Gruppe. Breite Gänge seien erforderlich, auch weil es immer mehr ältere Kunden gebe. Zur Sülz werde man mit dem Einkaufszentrum (Vollsortimenter, 1700 Quadratmeter Verkaufsfläche inklusive Backshop und Getränkemarkt sowie Drogerie Rossmann, 700 Quadratmeter) etwa zehn Meter Abstand halten. Alle Hochwasseraspekte würden berücksichtigt.
SPD stimmt mit Nein wegen Hochwasserschutz-Bedenken
Erste Pläne gab es auch zu sehen, mit höhenmäßig abgesetzten Gebäuden für Markt und Drogerie. Der Neubau für den Drogeristen sei zwingend erforderlich, eine Drogerienutzung des Altgebäudes nicht geplant. Die Lage an der Wipperfürther Straße gilt unter Planern als günstig, auch aus Lindlar und Wipperfürth könnten Pendler den Markt anfahren (125 Parkplätze).
Im Ausschuss gab es eine breite Mehrheit für einen Grundsatzbeschluss: Das Projekt werde unterstützt, signalisierten CDU, Freie Wähler, Grüne und FDP. Allerdings gegen die beiden SPD-Vertreter Stefan Plag und Helmut Werning, die mit Nein stimmten. Nicht wegen des Rewe, sondern wegen der Frage des erforderlichen Hochwasserschutzes entlang der Kürtener Sülz und der Rückhalteflächen.
Verfahren in Kürten und Eichhof hingen nicht zusammen
Dorothee Salanki (Grüne) berichtete, dass das große Gebäude in ihrer Fraktion kritisch diskutiert worden sei. Frank Rausch (CDU) pochte darauf, vor weiteren Planungsschritten den Hochwasserschutz geklärt zu haben. Auch Antworten auf einen Hochwasser-Fragenkatalog der Fraktion stünden noch aus.
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Was mit dem Rewe-Markt im Nachbarort Eichhof wird, wollte Dagobert Sagroda (FDP) wissen, ein erster Planungsbeschluss zu Umbau und Erweiterung bestehe seit drei Jahren. Die Rewe-Vertreter mauerten, eine klare Ansage wollten oder konnten sie nicht treffen. „Da können wir heute nicht sagen, wie wir weiterkommen“, meinte der Rewe-Vertreter.
In Eichhof sei die Erweiterung von der Eigentümerseite beantragt worden, nicht von Rewe. „Beide Verfahren, das in Kürten und in Eichhof, haben nichts miteinander zu tun.“ In Eichhof besteht Sorge, dass der beabsichtigte Ausbau nicht realisiert wird und auf längere Sicht der Markt keine Zukunft mehr haben könnte. Der Rewe-Markt ist der einzige Nahversorger für die Orte Eichhof und Sülze. In Kürten-Ort ist der Konzern seit Januar 2017 ansässig.