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Mehr PlatzBau der größten Wohnanlage für Geflüchtete in Kürten hat begonnen

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In Kürten-Broch werden die neuen Wohncontainer aufgestellt.

Ein Kran hilft beim Aufstellen der neuen Wohncontainer

In Kürten-Broch errichtet die Gemeinde Kürten eine neue Wohnanlage für 60 Geflüchtete und 30 Obdachlose.

Am Dienstagmorgen rollten die ersten Tieflader mit Wohnmodulen an. Bei eisiger Kälte zurrten Arbeiter Gurte an den Modulen fest, damit sie per Großkran auf ihre vorgesehenen Positionen abgesetzt werden konnten. In Broch, dem kleinen Weiler rund ein Kilometer hinder Kürten, entsteht damit die größte Wohnanlage für Geflüchtete in der Gemeinde Kürten, mit Platz für 60 Menschen.

Auch bis zu 30 Personen aus der Obdachlosenunterkunft am Halfenberg Kürten sollen während der Sanierung des Gebäudes nach Broch umziehen. Aufgestellt werden auf der grünen Wiese Wohneinheiten für bis zu 90 Personen. Am Dienstag hatten die Arbeiter viel zu tun. Die Tieflader mit den Wohnmodulen mussten von der Wipperfürther Straße in das neue Baufeld gelotst werden, bis zu ihrem Einsatz warteten die Tieflader an der Landstraße.

Kürten bereitet Infrastruktur vor

Die Gemeinde hatte vorab den Aufstellplatz planiert und geteert sowie Vorkehrungen für die Infrastruktur getroffen. Angeliefert werden die Wohnmodule aus Wissen/Rheinland-Pfalz, von einem Wohnmodulehersteller mietet die Gemeinde. „Wir brauchen mindestens bis Donnerstag, um alle Module nach Kürten zu transportieren“, berichteten die Arbeiter am Dienstagmorgen.

Aufgrund der beengten Situation in Broch konnte immer nur ein Tieflader auf die Baustelle einbiegen. Nach dem Abladen rollte er wieder auf die Landstraße, der nächster Schwerlaster steuerte den Montageplatz an. Die Gemeinde mietet die Module auf sechs Jahre an, dies ist die längstmögliche Zeit, die der Gesetzgeber ohne ein Baugenehmigungsverfahren vorsieht. Nach dieser Frist soll die Anlage in Broch wieder abgebaut werden.

Buslinie von Kürten nach Bergisch Gladbach

Neben der vorhandenen Infrastruktur für Strom, Wasser und Abwasser hatte auch die Busanbindung (Linie 426) nach Kürten (Rathaus), zum Tafelhaus Dürscheid und nach Bergisch Gladbach-Mitte den Ausschlag für den Standort gegeben. An Einkaufsmöglichkeiten sollen die ab voraussichtlich ab Mitte Februar in Broch lebenden Menschen den Hauptort Kürten nutzen.

Zu Fuß oder per Bus ist er erreichbar. Die Gemeinde mit Bürgermeister Willi Heider (parteilos) erhofft sich vom neuen Standort, auf lange Sicht auf die Unterbringung von Geflüchteten in Schulturnhallen zu verzichten. Die Initiative Fluchtpunkt Kürten sieht aufgrund der Größe den Standort kritisch. Eine Betreuung der in Broch künftig lebenden Menschen sei nicht möglich.