In Kürten-Biesfeld werden Wohnmodule für Geflüchtete errichtet
Vier Wochen verspätetRaummodule für Geflüchtete sind in Kürten-Biesfeld angekommen
Fast vier Wochen Verspätung haben sich die Wohnmodule eingehandelt, die am Mittwochmorgen in Biesfeld auf dem Schützenplatz eintrafen, glücklicherweise vor dem großen Schneetreiben. Tieflader brachten die Bauteile ins Bergische Land, in Biesfeld sollen sie in Windeseile bezugsfertig sein.
„Sogar die Inneneinrichtung ist schon vorhanden“, berichtet Bürgermeister Willi Heider (parteilos), der schon vor den Weihnachtstagen mit der Anlieferung gerechnet hatte. Dann setzten Krankheitsausfälle die Lieferfirma schachmatt, mehrere Liefertirma konnten nicht gehalten werden. Zeit will Kürtens Bürgermeister nun nicht mehr verlieren.
Nach Möglichkeit sollen schon in der kommenden Woche (also ab Montag, den 22. Januar) die ersten Bewohner in Biesfeld einziehen. 40 Plätze wird es geben, sie werden dringendst von der Kommune benötigt, anderenfalls käme Kürten wohl nicht um die Belegung von Schulturnhallen herum.
Platz für die Schützen
Die Biesfelder Einrichtung ist bei allen Platz- und Raumnöten nur als Provisorium vorgesehen. „Die Schützen benötigen den Platz für ihre Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen“, erklärt Kürtens Bürgermeister.
Neben dem Jubiläums-Schützenfest am 31. Mai und 1. Juni wird es dazu an Christi Himmelfahrt (9. Mai) auch den Vatertagstreff der Schützen geben, mit dem einmaligen Schießen „König der Könige“ als Höhepunkt, ebenfalls auf dem Schützenplatz. Ende April werden die Modulbauten demnach wieder abgebaut, die Menschen ziehen in die bis dahin fertiggestellten Raummodule am Standort Alte Jugendherberge in Kürten um.
Ein Abbautermin sei mit dem Unternehmen bereits abgestimmt, sagt Heider. 70 Plätze für Migranten sollen in diesem Frühjahr am Standort Alte Jugendherberge entstehen, derzeit laufen die Vorbereitungen; Wohnmodule sind schon geliefert. Sie sollen nach Ansicht der Verwaltung langfristig dort verbleiben.
Wohnungen am Hang
Von der Wipperfürther Straße aus sind die neuen Wohnungen am Hang des Dorfes gut zu erkennen. Seit dem Abbruch der Jugendherberge im Januar 2007 lag das Gelände im Ortskern brach.
Für den Standort Spitze, mit geplanten 60 Plätzen in Wohnmodulen auf einer Wiese in Nähe der Hauptkreuzung, meldet Willi Heider in diesen Tagen den Vollzug. Der Pachtvertrag mit den Eigentümern sei ausgehandelt und abgeschlossen, das Aufstellen der Wohnmodule fest eingeplant für die Kommune.
Auch für Broch, auf einer Wiese gegenüber der Firma Nordhaus, plant die Gemeinde mit 70 Wohnplätzen für Geflüchtete in Raummodulen. Damit kommt einiges in Bewegung, und die Geflüchteten werden um einiges präsenter sein im Ortsbild der Kommune. Derzeit ist ein angemietetes Wohnhaus in Schanze mit etwa 55 Plätzen die größte Unterkunft der Kommune. Die dichte Belegung in den Zimmern sorgt in Schanze seit langen für Sorgen. Wichtig ist dem Bürgermeister, dass es für alle neuen Standorte eine Bürgerinformation gibt.
Am Montag, 29. Januar, ab 17.30 Uhr, im Bürgerhaus am Karlheinz-Stockhausen-Platz informiert die Gemeinde über die Entwicklungen in Spitze, Broch und Kürten/Alte Jugendherberge. Alle interessierten Bürger können an dem Treffen teilnehmen. Die Vertreter der Verwaltung werden an diesem Tag alle Planungen zu den Unterkünften offenlegen.