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Energetische SanierungSchulzentrum Odenthal hat die höchsten Heizkosten

Lesezeit 3 Minuten
Luftbild von Odenthal mit Kirche St. Pankratius und Schulzentrum.

Das Schulzentrum Odenthal verbraucht mit Abstand die meiste Energie der kommunalen Gebäude, die nicht zu Wohnzwecken genutzt werden.

Die Verwaltung hat der Politik einen Fahrplan für die energetische Sanierung kommunaler Gebäude vorgelegt. Das Projekt ist kostenträchtig.

Bis 2045 will Odenthal klimaneutral sein. Dazu sollen auch die gemeindeeigenen Gebäude beitragen. Im Umweltausschuss stellte Planungsamtschefin Judith Benecke den Fahrplan für die energetische Sanierung der Schul- und Verwaltungsgebäude, der Feuerwehrgerätehäuser und der Flüchtlingsunterkünfte vor. Doch das aufwendige Projekt sei ohne zwei zusätzliche Personalstellen nicht zu stemmen, betonte die Verwaltung. Die Politik sträubte sich.

Wichtigste Baustellen der energetischen Sanierung: die Modernisierung der Heizungsanlagen, die Dämmung der Gebäudehüllen, die Umstellung der Beleuchtung auf LED und die nachhaltige Stromerzeugung durch Photovoltaik. „Sieht man sich den Energieverbrauch an, dann verbraucht das Schulzentrum mit Abstand die meiste Energie“, so Benecke.

52 Prozent der Energie verschlingt das Schulzentrum

52 Prozent des Energieverbrauchs der kommunalen Nicht-Wohngebäude gingen zulasten des Schulzentrums. Kostenpunkt: 309 000 Euro im Jahr. 20,7 Prozent des Energieverbrauchs verursachen die Grundschulen; 13,3 Prozent die Verwaltungsgebäude.

Eine Hausfassade wird mit Dämmstoffen versehen.

Die Dämmung der Gebäudehüllen ist wichtiger Bestandteil der energetischen Sanierung.

Neben dem Verbrauch seien vor allem Zustand und Alter der Heizungsanlagen Kriterien für die Reihenfolge der zu sanierenden Gebäude. Müssten sie schon bald ersetzt werden, stelle sich sofort die Frage, welche Alternative man für alte Gas- oder Ölheizungen wählen könne. Die Verwaltung schlug vor, mit der energetischen Sanierung im Schulzentrum zu beginnen, da auch die Kesselanlage der Zweifachturnhalle bald getauscht werden müsse.

Der Fahrplan der energetischen Sanierung läuft bis 2045

2026 könnte die Grundschule Blecher, 2027 die Schule Eikamp folgen. 2030 sieht der Fahrplan das Bürgerbüro, die Alte Schule und das Sozialamt vor, 2031 könnte Sanierungsbeginn in Grundschule und Turnhalle Voiswinkel sein. Der weitere Fahrplan: Turnhalle Blecher (Beginn 2033), Rathaus/Bauamt (2034), Feuerwehr Scheuren (2035), Flüchtlingsunterkunft Schwarzbroich (2035), Turnhalle Neschen (2037), Flüchtlingsunterkunft Am Schulberg (2037), Künstlerscheune (2042), Feuerwehr Eikamp (2042), Haus der Begegnung (2042), Feuerwehr/Rettungswache Voiswinkel (2043), schließlich Grundschule Neschen (2043).

Nicht der Zeitplan, sondern Vorgehensweise und Personalbedarf wurden in der anschließenden Diskussion kritisiert. Stefanie Rudolph-Tieke (SPD) nannte die Planung „zu groß dimensioniert“, zu umständlich und damit zu teuer. Leverkusen gehe zweckmäßiger mit einem Gesamtsanierungsplan vor. „Für den braucht man dann nur einen Architekten oder Bauingenieur“, sagte sie.

CDU gefällt „häppchenweises“ Vorgehen - Grüne fragen nach Finanzierung

Der CDU hingegen gefiel das „häppchenweise“ Vorgehen, die Stellenfrage stelle sich erst in der Haushaltsberatung, sagte Nicola Ciliax-Kindling. „Wie sollen wir das bezahlen?“, fragte Sonja Tewinkel mit Blick auf die leere Gemeindekasse. Sie schlug personelle Umstrukturierungen im Rathaus vor. „Eine grobe Kostenschätzung wäre hilfreich gewesen“, kritisierte Dr. Dietrich Kühner (FDP) den Sanierungsplan: „Die Finanzierung ist völlig unklar.“

Zum jetzigen Zeitpunkt sei jede Kostenschätzung unseriös, entgegnet Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos). Bis zur Einbringung des Haushalts Ende des Jahres werde man liefern, versprach er. „Aber allein für das Schulzentrum wird ein zweistelliger Millionenbetrag nötig sein“, so Lennerts. CDU und Grüne stimmten für den Fahrplan, SPD und FDP dagegen.