Die Gemeinde Odenthal prüft die Möglichkeit von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Der Ausschuss entschied sich für ein flexibles Vorgehen.
Schritte für das KlimaIn Odenthal könnte es bald Parkplätze mit Solardächern geben
Gibt es im Gemeindegebiet Flächen, die sich für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen? Diesen Prüfauftrag hat die Verwaltung vom Ausschuss für Umwelt, Wirtschaft, Tourismus und Kultur erhalten.
Dabei geht es vornehmlich um kommunale Gebäude und Flächen, etwa mögliche Überdachungen von Parkplätzen. Je nach Kapazität und Anlass sollen aber auch private Flächen von der Prüfung nicht ausgeschlossen sein.
Untersuchungen zur Gründung einer Energiegenossenschaft
Zudem soll untersucht werden, ob sich die Gründung beziehungsweise die Beteiligung an einer Energiegenossenschaft rechnen würde. Der Blick geht dabei zu den Nachbarn nach Solingen, besonders aber auch nach Bergisch Gladbach, wo schon Ende März eine Bürgerenergiegenossenschaft öffentlich vorgestellt werden soll.
In Odenthal war die Initiative für mehr Photovoltaik von der SPD ausgegangen. Ratsherr Erhard Schulz konnte daher zu Beginn der Sitzung sein Glück kaum fassen, als Sonja Tewinkel (Die Grünen) die Unterstützung ihrer Fraktion ankündigte.
Möglichkeit sich einer bestehenden Organisation anzuschließen
„Ich bin begeistert, dass die Grünen auf den Zug aufspringen“, rief Schulz in den Saal, kam dann aber bei der sich anschließenden Diskussion über die Details der Vorgehensweise schnell wieder auf den Boden der nüchternen Kommunalpolitik zurück.
„Eine Energiegenossenschaft zu gründen ist ein großer Akt“, gab Sonja Tewinkel zu bedenken. Einfacher sei es, sich einer bereits bestehenden Organisation anzuschließen.
Klimafreunde Bergisch Gladbach als Option
In Bergisch Gladbach stehe man kurz vor der Gründung und sie schlug vor, die Infoveranstaltung der Klimafreunde Bergisch Gladbach am 29. März im Ratsaal in Bensberg zu nutzen, um zu sehen, ob man sich gegebenenfalls anschließen könnte.
Darin sah Erhard Schulz aber eine unnötige Einengung auf einen einzigen Akteur und hegte nach seiner anfänglichen Begeisterung dann doch die „Befürchtung, dass wir es zerreden“.
Debatte zu Privatflächen
Zu Diskussionen führte zudem die Frage, ob neben kommunalen Flächen auch private Grundstücke für die Photovoltaik-Eignung untersucht werden sollten. „Es ist nicht unsere Aufgabe, Privatflächen zu prüfen“, meinte Tewinkel.
So kategorisch wollte das Dr. Heinz-Hubert Fischer (CDU) nicht ausschließen, hielt aber auch nichts davon, „ins Blaue hinein“ zu prüfen, sondern nur, wenn ein Eigentümer sich aktiv an die Gemeinde wende.
Flexibles Vorgehen soll möglich gemacht werden
Stefanie Rudolph-Tieke (SPD) verwies auf das existierende Solarpotenzialkataster des Landes NRW. „Wir haben eine Fachfirma, die das Potenzial prüft und sagt, für wie viel Euro CO2-Einsparungen möglich sind“, wandte Dr. Dietrich Kühner (FDP) ein.
Jetzt noch einmal separat zu untersuchen, sei „rausgeschmissenes Geld“, meinte er. „Ich sehe das nicht nur fokussiert auf gemeindeeigene Flächen“, meinte Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos). Am Ende entschied sich die Politik dafür, je nach Auslastung der Verwaltung eine flexible Vorgehensweise möglich zu machen.