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Kauf und Umrüstung überlegtVeraltete Odenthaler Straßenlaternen verschwenden Energie

Lesezeit 3 Minuten

Straßenlaternen mit veralteten Leuchtmitteln sollen in Odenthal bald der Vergangenheit angehören.

Odenthal – Odenthals Straßenlaternen sind aus Sicht von Fachmann Markus Skeide wahre Energieverschwender. Im Gemeinderat referierte Skeide (Ingenieurbüro-Elektrotechnik Skeide aus Rheinberg) über den Ist-Zustand: 1532 Laternen, meinst über 30 Jahre alt, mit veralteten Leuchtmitteln, die es in zwei Jahren nicht mehr auf dem Markt geben werde, mit Auslaufen des CE-Siegels.

Weniger Energieverbrauch

Eine Umstellung auf moderne LED-Technik würde die Energiekosten deutlich senken und die Umwelt schonen. Skeide kam auf eine mögliche Energieeinsparung von 56 Prozent bei einer Modernisierung der Leuchtköpfe.

Umrüstung

Vorbild Gladbach

Auch in Bergisch Gladbach hat sich viel getan bei den Straßenlaternen: Zwischen 2016 und 2021 hat die Stadt Laternenmasten und Leuchtmittel aller 10228 Straßenlaternen ausgetauscht, rund 11,7 Mio. Euro betrug die Investitionssumme. Die jährlichen Energiekosten sanken um 75 Prozent. (cbt)

Dafür müsste Odenthal die Laternen dem Energieversorger Belkaw abkaufen. Überlegungen laufen seit längerem, übrigens auch in der Nachbarkommune Kürten. Nach Skeides Rechnung müsste die Verwaltung knapp 1,1 Million Euro in die Technik-Umrüstung investieren, davon würden rund 300 000 Euro durch Fördermittel übernommen. In wenigen Jahren mache sich die Investition bezahlt, „und alle profitieren davon“. Die Umwelt schone das Projekt auch. Bis zu 80 Tonnen des umweltschädlichen CO2 würden eingespart. Um rund 166 000 Kilowattstunden Strom verringere sich der Stromverbrauch. Rund 60 000 Euro würde pro Jahr gespart, rechnete Skeide vor.

Laternen gehören der Belkaw

Vor der Sanierung steht der Kauf. Die Gemeinde habe ein Anwaltsbüro mit den Verhandlungen beauftragt, sagte Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos). Ein erster Gesprächstermin sei von der Belkaw abgesagt worden. Nun seien die folgenden Termine abzuwarten. Als möglichen Kaufpreis für das Straßenlaternen-Paket nannte die Verwaltung 1,4 bis 1,5 Mio. Euro.

„Der Kauf ist eine Option für Sie“, erläuterte Skeide den Ratsvertretern. Von den 1532 Leuchten seien nur 75 auf LED-Basis umgerüstet. „Ein relativ großer Altbestand. Oder anders ausgedrückt: Der bisherige Eigentümer war aggressiv zurückhaltend bei den Investitionen.“ Mit einer hohen Leistung von 74 Kilowatt je Leuchte und 4030 Nutzungsstunden im Jahr liege Odenthal im oberen Bereich vergleichbarer Orte.

Abends abdimmen

Skeide empfahl, in den Nachtstunden das Licht abzudimmen, hell genug bleibe es damit. Sorgen vor Lichtverschmutzung müsse niemand haben. Heutige Leuchtmittel seien so ausgelegt, dass sie Insekten schonten. Anders als die Altleuchten, die in weitem Umfeld alles anleuchteten, arbeite die neue Generation zielgerichtet: Der Lichtstrahl falle nur auf Straße und Bürgersteig, nicht in die Vorgärten.

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Was der Fachmann den Odenthaler außerdem ans Herz legte, war eine intelligente Steuerung der Leuchten. Bei entsprechender Planung könnten die Laternen später sogar den Verkehr zählen. In der Nachbarstadt Bergisch Gladbach habe er das kürzlich abgeschlossene Sanierungsprojekt ebenfalls begleitet. Dort sei es über eine Schaltzentrale möglich, einzelne Laternen anzusteuern. So etwas sei für die Gemeinde Odenthal ebenfalls vorstellbar.