Flutfolgen in OdenthalGemeinderat beschließt „Expertenrunde Starkregenereignis“
Odenthal – Die Starkregenkatastrophe im Juli hat auch in Odenthal zu schweren Überflutungen und Sachschäden geführt. Die Gemeinde reagiert nun mit der Bildung einer „Expertenrunde Starkregenereignis“ auf die neuen Herausforderungen, vor denen auch die Kommunalpolitik angesichts zunehmender Wetterextreme künftig stehen wird.
Das neue Gremium soll ausschussübergreifend die Auswirkungen von Entscheidungen auf den Hochwasserschutz im Auge haben. Die Runde wird nicht paritätisch, sondern mit je einem Vertreter der vier Ratsfraktionen sowie dem fraktionslosen Mitglied Dr. Bernd Pugell gebildet.
Die Sitzungen der Expertenrunde unter Leitung von Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos), beziehungsweise seines Stellvertreters Martin Stein, finden öffentlich statt. Die Sitzungsergebnisse haben ausschließlich empfehlenden Charakter für den jeweiligen Fachausschuss. Der Vorschlag der SPD, das Gremium nicht nur als Starkregenvorsorge zu verstehen, sondern die Zuständigkeit auch auf andere möglichen Folgen des Klimawandels wie Dürre oder Sturm auszudehnen, wurde abgelehnt. „Grundsätzlich sei die Forderung richtig“, meinte Dirk Braunleder von den Grünen. „Aber wir sind jetzt erst einmal mit den Symptomen der Krankheit beschäftigt.“ Das sei ein erster Schritt, dem eine Erweiterung der Aufgaben später folgen könne.
Die „Symptome der Krankheit“, das waren in Odenthal am 14. und 15. Juli Überflutungen von privaten Häusern und öffentlichen Gebäuden, Betrieben, Grundstücken und Friedhöfen. Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, weil Hänge abrutschten, Straßen und Brücken wurden unterspült, das Klärwerk fiel aus, in Altenberg brannte es... Die Freiwillige Feuerwehr habe 84 Kräfte eingesetzt und sei zu 270 Einsätzen ausgerückt, berichtete der Bürgermeister.
Die Gemeinde beziffert den Schaden an öffentlichen Einrichtungen auf mehr als sechs Millionen Euro. 118 Anträge von geschädigten Privathaushalten auf Soforthilfe des Landes seien bewilligt und dafür rund 267000 Euro ausgezahlt worden, zudem 65000 Euro an 13 Gewerbebetriebe.