Überlegungen für eine Einrichtung der Agrar- oder Forstwissenschaft gab es bereits vor fünf Jahren. Nun greift die SPD das Thema wieder auf.
Pläne für BildungsstandortSPD will in Odenthal ein Hochschulinstitut etablieren
Hat Odenthal das Potenzial, zum Standort eines Hochschulinstituts oder einer Forschungs- und Lehreinrichtung für Agrar- und Forstwirtschaften zu werden? Diese Zukunftsvision hat die SPD-Fraktion Odenthal und fordert daher entsprechende Untersuchungen.
Damit greifen die Sozialdemokraten einen Antrag wieder auf, den sie bereits 2019 in die Politik eingebracht hatten. Auch die CDU hatte damals – insbesondere für den Standort Menrath, wo 2018 der Milchbetrieb Simon eingestellt worden war – ähnliche Ideen vorgebracht. Die Verwaltung war beauftragt worden, Grundstücke oder Immobilien zu suchen und mit Eigentümern Gespräche zu führen. Doch dann war es still um das Thema geworden.
Verwaltung soll mit Grundstückseigentümern sprechen
Nun bringt die SPD die Idee wieder auf die Tagesordnung. Sie möchte, dass die Verwaltung primär mit dem Eigentümer der Grundstücksfläche in Menrath, aber auch mit anderen Besitzern geeigneter Örtlichkeiten Kontakt aufnimmt, um zu ermitteln, ob grundsätzlich die Bereitschaft besteht, ein An-Institut (ein meist privatrechtlich organisierte Einrichtung an einer Hochschule, die zwar organisatorisch mit dieser verbunden ist, ohne ein integraler Bestandteil zu sein) oder eine Forschungs-/Lern- oder Lehreinrichtung im Fachbereich Agrar - und Forstwissenschaften am Ort zu etablieren.
Zudem soll die Verwaltung in Erfahrung bringen, ob Hoch- oder Fachhochschulen und Unternehmen aus der Region, die das land- und forstwirtschaftliche Segment bedienen, Interesse hätten, in Odenthal „einen Ableger bzw. eine Zweigstelle mit Wohn- und Tagungsoptionen zu gründen“, so die SPD. Fördermöglichkeiten sollen geprüft werden.
SPD: Odenthal könnte vom Ausbau des Bildungsstandortes profitieren
„Der Ausbau unseres exponiert guten Bildungsstandortes“ in Kombination mit den Vorzügen des land- und forstwirtschaftlich geprägten Odenthal könne „ein Baustein“ sein, um positive, wirtschaftliche Effekte zu erzielen, so Fraktionschef Oliver Deiters im Antrag. Odenthal biete gute Voraussetzungen, „Lern- und Forschungsergebnisse in den Bereichen Pflanzen- und Nutztierwissenschaften, Agrarökonomie und den dazugehörenden Natur- und Ingenieurswissenschaften“ zu erproben. Ein Studienstandort führe auch zu einer Verjüngung der stetig älter werdenden Bevölkerung am Ort.
2019 hatte die Politik auch die Kooperationen mit Unternehmen, etwa Landmaschinenherstellern, Tierfutterproduzenten oder Pharmaunternehmen für denkbar gehalten. „In den vorhandenen Stallungen (in Menrath) kann gleichzeitig beispielsweise Milchvieh gehalten und von den Studierenden Software zur Steuerung von Melkmaschinen sowie zur Analyse der Tiergesundheit entwickelt werden“, hatte CDU-Fraktionschefin Nicola Ciliax-Kindling damals vorgeschlagen.
An privaten Hochschulen für Agrar- und Forstwirtschaft scheine in NRW ein Mangel zu bestehen. Die Idee einer Einrichtung mit vielleicht 400 oder 500 Studenten solle man jedenfalls „nicht vorschnell totreden“, hatte der damalige Odenthaler Dezernent Heinz Bosbach auf die Diskussion reagiert.