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Ehemalige Metzgerei in ImmekeppelKünstler-Trio eröffnet ungewöhnlichen Laden

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Die „Bergische Kunstgerei am Dom“ residiert in einer früheren Fleischerei – die Wandfliesen geben besonderes Flair.

Immekeppel – „Ich hätte hier auch schon Kalbsleberwurst verkaufen können“ sagt Martina Nowotny lachend, „aber auch da musste ich sagen: Leider ausverkauft.“ „Leider ausverkauft“ steht auch quer über die schwarze Schiefertafel geschrieben, auf der gleich neben dem Eingang Rinderherz, Pansen und Kopffleisch angepriesen werden. Auch wenn das typische „f“ für Fleischerei noch über der Ladentür hängt, ist doch etwas ganz anderes aus dem Ladenlokal in Immekeppel geworden: Die „Bergische Kunstgerei am Dom“.

Martina Nowotny, ihr Mann Bert und Petra Kobrow haben den neuen Laden für Kunstgewerbe und Schönes eröffnet, nach einer langen Zeit, in der sie mit einem solchen Projekt „schwanger gegangen“ waren. „Corona hat dann die Entscheidung beschleunigt, denn die Kunsthandwerkermärkte auf denen wir sonst waren, sind alle ausgefallen“, schildert Martina Nowotny. Ihr Mann, der seine Schreinerwerkstatt in Bärbroich hat, entdeckte das leerstehende Ladenlokal der ehemaligen Metzgerei in Immekeppel.

Bert Nowotny fertigt ungewöhnliche Schneidebretter. Im Ladenlokal der drei Künstler gibt es auch Zwerge und Puppen an Fleischerhaken.

Bald war der Mietvertrag abgeschlossen und Novotny und Petra Kobrow konnten mit der Einrichtung beginnen. Ein bisschen vom Flair der Fleischerei ist erhalten geblieben, das Ladenlokal mit den großen Fenstern ist noch immer cremefarben gefliest. „Uns gefiel die schöne alte Einrichtung“, sagt Martina Nowotny. Doch statt der großen Ladentheke gibt es nun ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Kommoden, auch eine Frisierkommode aus den fünfziger Jahren ist darunter. Verschiedene Tische und Regale vervollständigen die Einrichtung, und alles dient der Präsentation der schönen Stücke, die die Nowotnys und Petra Kobrow in der „Kunstgerei“ ausstellen.

Holzarbeiten, Dratwerke und Töpferarbeiten

Das Trio zeigt die eigenen Erzeugnisse, wie Holzarbeiten oder Kunstgewerbliches aus Draht oder Töpferarbeiten, gibt aber auch Kollegen Raum, um ihre Arbeiten zu zeigen. „Kunsthandwerker“, erklärt Martina Nowotny, „können bei uns ein Regalfach mieten und ihre Arbeiten präsentieren, für einen Monat oder auch für länger.“ In der alten Metzgerei findet sich deshalb eine große Vielfalt an Kunstgewerblichem– vom filigranen Schmuck über Kristalle und Tonarbeiten bis hin zu magnetischen Schlüsselbrettern und Schneidebrettern aus massivem Holz.

Bert Nowotny fertigt ungewöhnliche Schneidebretter. Im Ladenlokal der drei Künstler gibt es auch Zwerge und Puppen an Fleischerhaken.

Martina Nowotny und ihre Partnerin Petra Kobrow möchten das Sortiment auch gern noch ein wenig vergrößern, Gewebtes soll noch mit im Laden aufgenommen werden und vielleicht auch Mode aus Strick und Bilder. Noch aber ist das Kunsthandwerker-Trio ganz zufrieden mit dem Erreichten und freut sich über die Kundschaft. „Ein Aufenthaltsraum mit Tageslicht wäre noch schön“, wünscht sich Martina Nowotny, dort könnte sie zwischendurch auch mal ein bisschen arbeiten. Doch zunächst soll der Laden bekannter werden, mit Werbung und Flyern, und noch andere Kunstschaffende anziehen.

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Bergische Kunstgerei am Dom, Lindlarer Straße 90, Overath-Immekeppel. Geöffnet donnerstags und freitags 14 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 15 Uhr.