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Interview mit Tommy Engel„Das Bergische ist für mich zweite Heimat“

Lesezeit 4 Minuten

Ist es für Sie etwas Besonders, dort aufzutreten, wo Sie zehn Jahre mit Ihrer Familie gewohnt haben?Das Bergische Land ist für mich immer schon so etwas wie meine zweite Heimat gewesen. Ich hab’ schon früh in Bands gespielt, die aus dem Bergischen kamen. Zum Beispiel „Black Beats“, die kamen aus Bensberg und Untereschbach. Da bin ich dann von Köln mit der Straßenbahn-Linie B hin, das ist ja heute die Linie 1. Und später sind wir dann mit den Kindern, den drei Jungs, rausgezogen nach Overath-Steinenbrück. Weil die Luft da besser sein sollte.

Und war sie es?

Ja, tatsächlich. Die hatten in Köln immer etwas Asthma, Luftprobleme, und das ist da draußen besser geworden. Sie sind dann wirklich da sehr gesund aufgewachsen und dann natürlich auch im Overather Schulzentrum Cyriax zur Schule gegangen.

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„Tommy Engel & Band“ treten am Samstag, 21. März, um 20 Uhr in der Aula des Schulzentrums Cyriax an der Pérenchiesstraße in Overath auf.

Eintrittskarten sind zum Preis von 23 Euro zuzüglich Gebühren unter anderem bei Kölnticket erhätlich: www.koelticket.de. (wg)

Haben Sie noch Bekannte in der Gegend?

Ja, wir haben noch zu einigen Kontakt. Zumal unser mittlerer Sohn, der Ilja, heute mit Astrid Lukas aus Heiligenhaus verheiratet ist. Die beiden haben mittlerweile auch zwei Kinder, und bei Festen bin ich natürlich als Opa genauso dabei wie die Verwandtschaft aus Heiligenhaus. Auch wenn ich, wie unsere drei Söhne, heute wieder in Köln wohne. Aber das war ’ne schöne Zeit in Steinenbrück, das hab’ ich sehr genossen.

Was genau?

Mir hat einfach das Landleben gefallen. Okay, man muss da natürlich ein Auto haben, sonst kommt man nicht weg. Das haben auch die Pänz damals gemerkt und sich, sobald es ging, selbst einen fahrbaren Untersatz zugelegt. Ich bin aber auch viel rumgekommen, mit dem Motorrad, mit dem Auto. Ich habe einen Freund in Durbusch, habe Freunde in Hoffnungsthal. Und dann war natürlich die „Oase“ in Overath klasse, da haben schon früher Freunde von mir Musik gemacht, das war ein richtiger Beat-Schuppen. Ach ja, und dann kenne ich noch den Norbert Kuhl. Kennen Sie den?

Na klar.

Dann grüßen Sie ihn mal vom Tommy. Mit dem haben wir auch einiges gemacht. Der hat ja damals immer so Open-Air-Veranstaltungen in Overath gemacht.Für die Humanitäre Hilfe Overath . . .

Ja, genau. Da sind wir auch schon mit den Bläck Fööss aufgetreten. Und Ihr Sohn Kai dann später mit seinen Musikerkollegen von Brings . . .

Natürlich, die haben auch gespielt. Das ist einfach ’ne gute Sache, die der Norbert Kuhl da macht.

In Ihrem Lied „Dummer nit esu“ brechen Sie eine Lanze für die Menschen aus dem Kölner Umland und fordern, dass die Kölner nicht so auf sie heruntergucken sollen. Sind sich manche Kölner zu sehr selbst genug?

Klar, es gibt Leute, die tun so, als fahren sie nicht mal auf die andere Rheinseite. Die sagen, da habe früher die DDR angefangen. Aber so Sprüche, die kann ich überhaupt nicht abhaben. Das is’ doch Blödsinn, wie die Sache mit Köln und Düsseldorf. Ja, „Dummer nit esu“ ist genau der Song. Sehr gut beobachtet.

Das heißt, für die Leute hier gilt auch ein Stück „Du bes Kölle“?

Eigentlich ja, obwohl (schmunzelt) mein Schwiegervater hat immer gesagt „Oh, die Kölsche, dat sin janz gefährliche Lück.“ Un dä kom us Schmitzhüh. Aber der ist uns auch sehr gerne besuchen gekommen in Köln-Sülz (lacht). Das war für den immer ’ne kleine Weltreise mit Bus und Bahn. Aber ehrlich, für mich ist das Bergische eine zweite Heimat geblieben. Das merke ich immer, wenn ich mit dem Oldtimer raus bin, da führt mich der Weg meistens ins Bergische Land – un nit in die Eifel.

Was erwartet die Besucher beim Konzert am 21. März?

Wir werden Neues spielen, wir werden Altbekanntes spielen, und wir werden sicher eine Menge erzählen. Ich bin ja keiner, der auf der Bühne steht und einen Song nach dem anderen abspult. Zu jedem Song gibt’s ja auch eine Geschichte. Da freu’ ich mich selbst über Zwischenrufe, die kommen. Es wird mit Sicherheit ein schöner Abend werden. Ich freu’ mich drauf, wieder in Overath zu sein.

Das Gespräch führte Guido Wagner.