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Kommentar

Nächste Runde Mikado
Stadt Overath kann Bedarf an Lehrer-iPads nicht aussitzen

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Schüler arbeiten an einem Tablet während des digitalen Englisch-Unterrichts.

Schüler arbeiten an einem Tablet während des digitalen Unterrichts. (Symbolbild)

Die Nöte der Stadt Overath sind nachvollziehbar. Dennoch muss sie sich mit dem Land einigen, ohne dass die Bildung leidet, findet unsere Autorin.

Die Stadt muss jeden Cent zweimal umdrehen, es ist verständlich, dass die Verwaltung genau darauf achtet, wofür die knappen finanziellen Mittel eingeplant werden. Dennoch wirkt die Situation absurd. Ausgerechnet bei der Bildung von Schülerinnen und Schülern, Overaths „Zukunft“, wie es die Schülervertretung im Schulausschuss treffend formuliert hat, wird der Cent noch ein drittes Mal umgedreht.

Stadt Overath muss riskieren, Bewegung in die Sache zu bringen

Aus Sorge, durch kurzfristige Hilfe eine generelle Zuständigkeit aufs Auge gedrückt zu bekommen. Es kann aber nicht sein, dass Aussitzen die wirksamste Möglichkeit ist, Kosten zu sparen. Gleichzeitig sind Lehrkräften ohne digitale Arbeitsgeräte die Hände gebunden, da sie ihre privaten Computer offiziell nicht für die Arbeit nutzen dürfen. Irgendjemand muss das nächste Mikado-Stäbchen ziehen und riskieren, den starren Haufen (der restlichen Stäbchen) in Bewegung zu bringen.

Wenn sich vorerst niemand anderes zuständig fühlt, muss die Stadt helfen und hinterher klären, wie viel Geld sie von wem zurückbekommt. In akuten Situationen kann man nicht immer auf Grundsatzentscheidungen warten. Auch wenn die Nöte der Stadt nachvollziehbar sind. Sie sollte sich aber mit dem Land einigen, ohne dass die Bildung der Jugend darunter leidet.