Reparieren statt wegwerfen: Die Autobahn GmbH muss erklären, ob der Expertenvorschlag an der A4-Brücke Untereschbach funktionieren könnte.
Kommentar zur A4-BrückeReparieren statt abreißen? Kann der Vorschlag funktionieren?
Als ich zum ersten Mal von dem Vorschlag von Professor Wörzberger hörte, den Abriss der A4-Brücke abzublasen und sie stattdessen mit Stahlträgern zu verstärken, war ich mehr als skeptisch. „Damit kommt er aber früh um die Ecke“, war mein erster ironischer Einwand, denn Ende Januar soll es mit den Arbeiten losgehen. Zweiter laienhafter Impuls war: Nie und nimmer kann das funktionieren. Die Sache hat einen dicken, fetten Haken, den ich nur nicht sehe, weil ich zwar etwas vom Lesen und Schreiben verstehe, aber nicht vom Rechnen und Bauen.
Eher pflichtschuldig als beseelt folgte eine Anfrage bei den Straßenbauerinnen und Straßenbauern des Bundes, Niederlassung Rheinland, Außenstelle Köln. Deren Reaktion gab dann allerdings zu denken: Denn gar keine (inhaltliche) Antwort ist auch eine Antwort.
Es sind unsere Steuergelder
Wäre Professor Wörzberger nur ein fachlich isolierter exotischer Spinner, hätte eine Woche allemal dazu gereicht, eine freundlich formulierte Antwort zu erstellen. Da dies aber nicht geschehen ist, spricht sehr viel dafür, die auch anderswo voll im Trend liegende Rösrather Idee vom Reparieren statt Wegwerfen ernst zu nehmen und bei der Autobahn GmbH weiter auf klare Antworten zu drängen.
„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, weshalb es angeblich nur so und nicht anders geht“, schreibt Wörzberger. Damit hat er auf alle Fälle recht. Und weiter: „Das Umdenken in sparsame Haushaltsführung muss noch geübt werden.“ Damit hat er im Prinzip ebenfalls recht, die Haushaltsquererelen der Berliner Ampel lassen grüßen. Es liegt nun an der Autobahn GmbH und letztlich womöglich am Bundesverkehrsministerium zu erklären, ob es wirklich ein Abriss sein muss oder ob Tieferlegen eine Alternative wäre.