Overtah. – 2021 stand auch in Overath im Zeichen von Pandemie und Hochwasserflut. Kommunalpolitisch gab es aber auch noch andere Themen, die die Stadt beschäftigten.
Neubau
Mit einem schönen Anlass startete Overath in das Jahr 2021: Im Januar wurden das neue Feuerwehrgerätehaus und die neue Rettungswache in Betrieb genommen, von den Wehrleuten lang ersehnt und mit großer Freude bezogen. Wenig später konnten dann auch die Verwaltungsmitarbeiter, die zuvor sehr beengt gesessen hatten, in ein neues Gebäude am Burkholzweg 6 einziehen. Investor und Bauherr Wolfgang Michels hatte, nachdem die Stadt Overath Interesse bekundet hatte, kurzfristig umgeplant und mehr als 50 Büroräume eingerichtet. Das moderne Entrée zur Stadt Overath mit Feuerwache und Bürogebäude wurde allgemein gelobt. Die Politik diskutierte eine Erweiterung der Nachhaltigkeitssatzung, um Investitionen im Bildungssektor und für den Klimaschutz zu finanzieren.
Schulen
Debattiert wurde in den Ratsgremien auch über die Schulbauten der Stadt, so über die Frage, ob die Grundschule in Heiligenhaus aus Holz oder Beton errichtet werden solle. Denn die Abschreibefristen sind bei den verschiedenen Bauvarianten sehr unterschiedlich. Die Grundschule Overath soll saniert werden, Eltern, Schüler und Lehrer warten dringend darauf, dass die Baumaßnahmen starten und der Unterricht in Containern ein Ende hat.
Und der dickste Batzen bei den Schulbauten ist das Schulzentrum Cyriax, das komplett saniert und erweitert werden soll, samt einer neuen Turnhalle. Hier gab es in den Ausschüssen teils hitzige Diskussionen über die weitere Planung, zuletzt als die SPD beantragte, die Sego mit der Planung der Sanierung des Schulzentrums zu beauftragen. Die Mehrheitsfraktionen von CDU, FDP und Grünen hielten das für zu gewagt und wollen das Projektmanagement für das Cyriax-Schulzentrum ausschreiben.
Hochwasser
Die Jahrtausendflut hinterließ auch in Overath enorme Schäden – in Untereschbach standen zahlreiche Häuser unter Wasser, die Olper Straße war stark betroffen, Immekeppel, aber auch mehrere Wohngebiete, die im Einzugsbereich der Sülz liegen. Das Feuerwehrtechnische Zentrum der Stadt Overath erlitt ebenfalls erhebliche Schäden. Am Mittwoch, 12. Januar, soll es in Overath in einer eigenen Ratssitzung nur um das Thema Hochwasser gehen und die Konsequenzen, die die Stadt daraus ziehen will.
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Neu entbrannt ist auch die Diskussion um das geplante Gewerbegebiet Sülzaue. SPD und Grüne im Overather Stadtrat fordern, die Pläne umgehend ad acta zu legen, da ein Gewerbegebiet im Überschwemmungsgebiet der Sülz nicht in Frage komme. CDU und FDP haben sich bisher mit Aussagen dazu zurückgehalten, immerhin hat die Stadt Overath für die Grundstücke in dem geplanten Gewerbegebiet bereits 1,4 Millionen Euro ausgegeben.
Planung
In Overath steht der Flächennutzungsplan zur Überarbeitung an, das Integrierte Handlungskonzept (InHK) und die strategische Entwicklungsplanung bis 2040, mit allen Aspekten wie Städtebau, Verkehr und anderem mehr. Die Stadt setzt dabei auf eine intensive Bürgerbeteiligung, sei es in den Bürgerwerkstätten, die den einzelnen Fachausschüssen des Rates zugeordnet sind, sei es bei Einzelveranstaltungen, zu denen interessierte Bürger eingeladen sind.
Es sind noch zahlreiche Probleme zu lösen – Verkehr, Infrastruktur, Wohnbebauung zum Beispiel – und Overath muss seine Bürger in diesem Prozess mitnehmen.
Finanzen
Auch in diesem Jahr ist der Overather Haushalt auf Kante genäht, die Investitionen unter anderem für die Schulbauten belasten den Stadtsäckel schwer. Überdies sanken durch Corona im vergangenen Jahr die Gewerbesteuereinnahmen. Eine Erhöhung der Grundsteuer als Einnahmequelle ist für die Politiker jedoch keine Option – schließlich liegt die Grundsteuer B in Overath bereits bei 850 Prozentpunkten, ein Spitzenwert unter vergleichbaren Kommunen.
Auch das „Schütt aus – hol zurück“-Verfahren bei den Buchungen, wie es in Bergisch Gladbach praktiziert wird, hielten die Politiker in der jüngsten Ratssitzung nicht für eine Option. Bleibt für Overath nur, sparsam zu wirtschaften und nicht über Gebühr Schulden zu machen.