Nicht alle Fraktionen im Stadtrat waren mit dem „Räumliche Entwicklungskonzept Overath 2040“ einverstanden.
Konzept beschlossenWie die Stadt Overath Gewerbe und Wohnbebauung zusammenbringen könnte
Viele Möglichkeiten für ihre künftige Entwicklung will sich die Stadt Overath offenhalten. Darauf zielt das „Räumliche Entwicklungskonzept Overath 2040“, das der Stadtrat als „Entscheidungsgrundlage für künftige Planungen“, insbesondere für die geplante Neuaufstellung eines Flächennutzungsplans, beschlossen hat.
Das „Räumliche Entwicklungskonzept“ wurde im städtischen Auftrag durch das Planungsbüro Post Welters + Partner erarbeitet, Stadtplanerin Maike Klatt stellte es als Vertreterin des Büros im Stadtrat vor. Es sieht einen großen Flächenbedarf für Wohnungsbau und Gewerbe.
In Overath soll es mehr Wohnfläche geben
Für neuen Wohnraum sollen demnach 84 Hektar Fläche bis 2040 zur Verfügung stehen, Schwerpunkte für künftigen Wohnungsbau sollen die Ortsteile Overath, Vilkerath und Untereschbach sein.
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Ausschlaggebend dafür ist die dort vorhandene Infrastruktur, die kurze Wege ermöglicht. Zusätzliche Gewerbeflächen sollen laut Konzept in der Nähe der Autobahnanschlüsse entstehen. Dabei werden beim Gewerbegebiet Hammermühle auch Flächen nördlich der A 4 ins Auge gefasst. Auch die umstrittene Gewerbeansiedlung im hochwassergefährdeten Unterauel steht in dem Konzept.
Verwaltung plant weniger Autos in Overaths Ortsmitte
In Sachen Mobilität soll „nach Möglichkeit“ eine Straße zur Umgehung des Stadtzentrums realisiert werden, um eine autoärmere Ortsmitte zu erreichen. Auch ein Ausbau der Fahrrad-Verbindungen zwischen den Ortsteilen ist angestrebt.
Bei den Naturflächen sollen vorhandene Schutzgebiete erhalten bleiben, ebenso vorhandene Freiflächen zwischen den Ortsteilen. Die Wälder sollen fit für den Klimawandel werden, Monokulturen sollen möglichst ersetzt werden, angepasste Arten bei Neupflanzungen bevorzugt werden.
Grüne Overath äußern Bedenken
Außerdem sind die verschiedenen Ziele für die Gesamtstadt in dem Konzept für die einzelnen Ortsteile konkretisiert. Bei den Stadtratsfraktionen fanden die umrissenen Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten überwiegend Beifall, die Grünen äußerten jedoch Bedenken.
Oliver Hahn (CDU) lobte das Konzept als „hervorragende Arbeitsgrundlage“ für den neuen Flächennutzungsplan. Auch Ruth Rocholl (SPD) akzeptierte es als „Arbeitsgrundlage“, auch wenn die SPD einer Gewerbeansiedlung in Unterauel nicht zustimme – aber das sei zunächst nicht das Thema.
Hermann Küsgen (FDP) nannte das Konzept ebenfalls einen „Rahmen“, der Spielräume schaffe. „Gewisse Entwicklungsspielräume muss eine Stadt sich offenhalten“, so Küsgen. Dagegen stellte Gerhard Bartel (Grüne) angesichts stagnierender Einwohnerzahlen den genannten Bedarf für weitere 84 Hektar Wohnungsbau-Flächen massiv in Frage: Das sei so viel wie die gesamte vorhandene Gewerbefläche. Nach einer Sitzungsunterbrechung schlugen die Grünen vor, das Konzept „nicht formell zu beschließen“.
Dem folgten die anderen Fraktionen jedoch nicht, die Mehrheit segnete das „Räumliche Entwicklungskonzept“ als „Entscheidungsgrundlage“ ab – bei neun Neinstimmen der Grünen.