Auf mehreren Kilometern hat es sich im Overather Sülztal vor der Auffahrt auf die A4 gestaut, die als Umleitung für die gesperrte L136 dient.
VerkehrAutofahrer ärgern sich über lange Staus nach Sperrung der A4-Unterführung in Overath
Tom Weber hat den Kaffee auf, als er die Fensterscheibe öffnet: „Fast eine Stunde stehe ich nun schon hier, um auf die Autobahn zu kommen“, ärgert er sich. Vor der A4-Auffahrt Untereschbach staut sich der Verkehr in Richtung Lindlar bis hinter Immekeppel zurück. Deutlich mehr als sonst üblich im Berufsverkehr, sind sich die Pendler einig.
Ob der starke Rückstau allerdings allein auf die in der Nacht eingerichtete Ampelanlage an der A4-Auffahrt Untereschbach zusammenhängt, lässt sich zunächst nicht genau feststellen.
Mehrere Unfälle auf der A4 behindern Berufsverkehr am Mittwoch zusätzlich
Möglicherweise fällt an diesem Morgen ein Unfall auf der Autobahn zwischen Overath und Bensberg noch stärker ins Gewicht. Er bringt den Berufsverkehr auf der A4 in Richtung Köln zeitweise komplett zum Stillstand.
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Gegen 6.30 Uhr habe es bei Untereschbach eine Vollsperrung wegen eines Unfalls mit zwei beteiligten Autos und einem Lkw auf der A4 Richtung Köln gegeben, bestätigt ein Sprecher der Autobahnpolizei auf Nachfrage. Zwei Personen seien leicht verletzt worden, erheblicher Sachschaden entstanden.
Ob auch an der Ampelanlage noch nachjustiert werden muss, ist noch offen. Auf eine Anfrage der Redaktion an die Autobahn GmbH wegen des Rückstaus in Richtung Lindlar erklärte deren Sprecherin Lauren Dohnalek, dass ihrer Kenntnis nach Verkehrsteilnehmer durch ihre Navigationsgeräte schon an der A4-Abfahrt Engelskirchen von der Autobahn geleitet worden seien, um den Engpass bei Untereschbach zu umfahren beziehungsweise die Fahrzeit zu verkürzen.
„Dies erwies sich jedoch als falsch und hinderlich“, so Dohnalek. Jedenfalls habe sich deshalb an der Linksabbieger-Ampel zur A4-Auffahrt Untereschbach der Rückstau aus Richtung Immekeppel gebildet.
Seit Mitternacht ist die A4 offizielle Umleitung für die seit dem späten Abend gesperrte Landstraße 136 zwischen Overath-Untereschbach und Bergisch Gladbach-Bensberg. Weil in der Unterführung unter der maroden A4-Brücke, die in den kommenden Monaten erneuert werden soll, ein Gerüst aufgebaut wird, rollt in den nächsten Wochen bis voraussichtlich 22. Juli erst einmal nichts mehr unter der Autobahnbrücke hindurch.
Zu Fuß durch die Baustelle: Pendlerin ist aufs E-Bike umgestiegen
Passieren dürfen die Unterführung unter der Autobahn nur Fußgänger und Fahrräder, die geschoben werden.
Birgit Engelman aus Overath-Heiligenhaus ist deshalb vom Auto aufs Rad umgestiegen. Sie arbeitet im Rheinisch-Bergischen Technologiezentrum im Technologiepark bei Moitzfeld und kommt am Mittwochmorgen entspannt von Heiligenhaus auf dem E-Bike angeradelt.
Ein paar Meter schieben unter der Unterführung, dann kann sie eine fast autofreie, da nun bis zur A4-Brücke zur Sackgasse gewordene Landstraße in Richtung Bensberg hinauffahren.
Landstraße ist zur doppelten Sackgasse geworden
Zahlreiche Anlieger schauen an diesem Morgen zunächst etwas verwirrt, als sie die Sackgassen-Schilder sehen, fahren dann aber doch daran vorbei, um beispielsweise von Bensberg aus zum Baumarkt Bauhaus oder ins Gewerbegebiet Obereschbach zu gelangen.
Zwei unterschiedliche Umleitungen: Roter Punkt und gelbe U3
Große Hinweisschilder an der Kreuzung in Untereschbach und an der A4-Auffahrt Moitzfeld weisen darauf hin, dass die Landstraße 136 zwischen Bensberg und Untereschbach nun eine Sackgasse ist, an deren Ende allein noch Fußgänger durchkommen.
Ansonsten haben Autos und Lkw der Rote-Punkt-Umleitung über die A4 zu folgen. Fahrzeuge wie Mofas oder Pferdewagen, die nicht auf die Autobahn dürfen, folgen der gelb ausgeschilderten Umleitungsstrecke U3, die über Immekeppel und von dort über Löhe und Ehrenfeld nach Moitzfeld führt.
Im ersten Berufsverkehr kaum Staus an Landstraßenkreuzung
Größere Staus um die zentrale Kreuzung in Untereschbach sind im ersten Berufsverkehr nach der Sperrung beim Test der Redaktion zwischen 6.50 Uhr und 9 Uhr – bis auf kleinere, auch sonst zu beobachtende Staus – allein aus Richtung Lindlar zu beobachten. Und auch dieser Rückstau geht nicht bis zur Untereschbacher Landstraßenkreuzung, sondern allein bis zur A4-Auffahrt.
Das befürchtete Verkehrschaos rund um die Landstraßenkreuzung in Untereschbach ist zumindest vorerst ausgeblieben.
Auch wenn die erheblich verlängerten Fahrzeiten der betroffenen Verkehrsteilnehmer aus Richtung Lindlar „absolut bedauernswert“ seien, so sei dies doch der einzige Punkt, an dem es zu einem Rückstau gekommen sei, bewertet Lauren Dohnalek von der Autobahn GmbH Tag eins der neuen Großbaustelle.
Nennen Sie uns Ihre Erfahrungen
Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Baustelle an der A4-BRücke Untereschbach? Haben Sie zu bestimmten Zeiten in außergewöhnlichem Stau gestanden, haben Sie Probleme oder Hindernisse in der Verkehrsführung oder sonst rund um die Baustelle beobachtet? Dann melden Sie sich in der Redaktion unter (0 22 02)93 78 56 10 oder per E-Mail an redaktion.rhein-berg@ksta-kr.de
Seit der Nacht wird der Verkehr auf der Untereschbacher Kreuzung mit einer verkehrsabhängigen Ampelanlage geregelt, die mit weiteren Sensoren an den Straßen, mit Baustellen-Ampelanlagen an den A4-Auffahrten in Untereschbach und Bensberg (früher: Moitzfeld) sowie einer weiteren Kreuzung in Untereschbach vernetzt ist. So sollen Staus und insbesondere auch ein Rückstau auf die Autobahn vermieden werden.
Deutlich zu spüren sind am Mittwochmorgen unterdessen Autos und Lastwagen, die bereits an der Autobahnabfahrt Overath abfahren und sich dann über Land und über die Höhenstraßen um Heiligenhaus in Richtung A3 nach Rösrath „durchschlagen“.
Aber auch das ist ein Phänomen, das auch unabhängig von der aktuellen Straßensperrung zu beobachten ist, sobald sich der Verkehr auf der A4 in Richtung Köln beispielsweise wegen eines Unfalls bis zur Abfahrt Overath zurückstaut.