Der Countdown läuft: Am Freitagabend wird die A4 bei Untereschbach erstmals für ein Wochenende voll gesperrt. Wir berichten über Details.
UntereschbachVollsperrung auf A4 steht bevor – Das müssen Autofahrer vor dem Wochenende wissen
Langsam, aber sicher sind die Tage der alten Dame gezählt. Die Fußball-Europameisterschaft und der damit verbundene Wille, die Fans möglichst nicht im Baustellenstau stehenzulassen, haben der Autobahnbrücke Untereschbach zwar noch ein kleines bisschen Schonfrist verschafft, doch am Freitag um 22 Uhr ist das vorbei: Dann wird sie bis Montagfrüh voll gesperrt und am Wochenende drauf noch weiteres Mal.
Die gute alte Brücke führt die Autobahn 4 über die Landstraße 136, und sie muss erneuert werden. Damit sie noch bis nächstes Jahr durchhält, wird auf der L136 ein Stützkorsett aufgebaut. Das passiert bereits seit März, weshalb die Landstraße dicht ist. Ab Freitag wird die Stützkonstruktion final angepasst. Dazu muss, so die Autobahn GmbH, das „Bauwerk komplett schwingungs- und erschütterungsfrei sein. Das macht die Vollsperrungen der A4 notwendig.“ Die roten Umleitungspunkte für den Fernverkehr stehen schon.
A4: Erfolgreicher Kampf gegen Dauersperrung
Vollsperrung der A4? Politik und Wirtschaft in Rhein-Berg und in Oberberg haben lange, heftig und am Ende erfolgreich dafür gekämpft, dass der Brückenneubau nicht mit einer dauerhaften Vollsperrung einhergeht, sondern unter „rollendem Rad“ erfolgt.
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Als das klar war, folgte die nächste Hürde: Es schraubt nicht allein die Autobahn GmbH an ihren Straßen, sondern, welche Überraschung, auch Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen haben erheblichen Erneuerungsbedarf und deren Behörden große Pläne. In vielen Runden einigten sich die Experten auf eine zeitliche Abstimmung und auf ein beziehungsweise zwei Umleitungskonzepte.
Bergisches Straßennetz wird durch A4-Sperrung überfordert
Noch einmal die Autobahn GmbH: „Da das den Vollsperrungsbereich umgebende Verkehrsnetz – bestehend aus engen Kreisstraßen und kleinen Landesstraßen – nicht in der Lage ist, größere Verkehrsmengen aufzufangen, soll sich insbesondere der Fernverkehr dringend an die ausgewiesenen großräumigen Umfahrungen halten bzw. den Bereich der A4 und des Bergischen Landes, wenn möglich, weiträumig umfahren. Es ist in einem großen Bereich (Bergisch Gladbach, Overath, Rösrath, Lohmar, Wiehl) mit vollen Straßen und Staus zu rechnen. Das gilt sowohl für die A4 selbst wie auch im gesamten untergeordneten Straßennetz.“
Für den überörtlichen Verkehr haben sich die Verantwortlichen eine zweigeteilte Umleitung ausgedacht: Wer von Westen (Köln) kommt und in Richtung Olpe will, verlässt die A3 bei Rösrath und fährt dann erst durch das Sülztahl und ab Donrath durch das Aggertal via Overath-City bis zur Anschlussstelle Overath. In Overath werden Umweltzone und Lkw-Sperre deshalb, wie berichtet, kurz beurlaubt.
A4-Umleitung: Vorbei an Oberwahn, Niederwahn und Amtsknechtswahn
Landschaftlich noch beeindruckender und fahrerisch noch etwas fordernder ist die Gegenrichtung. Wer aus Richtung Olpe kommt und Richtung Köln will, verlässt die A4 bei Bielstein, folgt zunächst der B56 durch den Oberbergischen Kreis und wechselt im Mucher Doppelkreisel, also schon in Rhein-Sieg, vorübergehend auf die L 189.
Weiter geht's über B 56, B 507 (Jabachstraße) und B 56 (Zeithstraße) bis zur A3, Anschlussstelle Lohmar. Die Umleitungsstrecke führt über viele Alleen, Steigungs- und Unfallstrecken und übrigens auch vorbei an den Orten Oberwahn, Niederwahn und Amtsknechtswahn, Letzteres ein Teil von Much. Wenn man sich die Strecken ansieht, steht es schon vor dem ersten Wochenende fest: Die Lasten haben nicht allein die Rhein-Berger zu tragen.