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Prozessauftakt gegen KürtenerAlleinerziehender Vater soll Tochter missbraucht haben

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EIn Gerichtssaal. (Symbolbild)

Rhein-Berg – Weil er seine Tochter seit dem sechsten Lebensjahr an sexuell missbraucht haben soll, muss sich ein im mutmaßlichen Tatzeitraum alleinerziehender 37-jähriger Vater aus Kürten ab heute vor der zweiten Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts verantworten.

Wie berichtet hatte der jetzige Angeklagte Markus M. (Name geändert) in einer Chatgruppe mit dem Namen „Freiheit“ Bildmaterial davon geteilt, wie er seine Tochter sexuell missbrauchte.

Auf diese Weise waren ihm die Ermittler auf die Spur gekommen, nachdem sie im vergangenen Sommer auf einem Rösrather Campinggelände einen 38-jährigen Solinger festgenommen hatten, der seine Tochter ebenfalls missbraucht haben soll und über den Chat im Nachrichtendienst Threema in Kontakt mit dem Mann aus Kürten gestanden hatte.

Mann werden 29 Übergriffe auf die eigene Tochter zur Last gelegt

Bis zu seiner Festnahme Ende August hatte die mittlerweile zehnjährige Tochter von Markus M. bei ihm gewohnt. Missbraucht haben soll er seine Tochter allerdings auch schon bevor diese 2017 zu ihm gezogen war.

Da habe der Angeklagte in einer anderen Wohnung in Kürten gelebt, wo ihn das Mädchen „regelmäßig und auch über Nacht besucht“ habe, heißt es in einer Mitteilung des Kölner Landgerichts.

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Insgesamt werden dem heute 37-Jährigen im Zeitraum von 2016 bis zum 29. August 2020 im Wesentlichen 29 sexuelle Übergriffe auf die eigene Tochter zur Last gelegt. Davon sollen laut Gericht 24 Fälle „beischlafähnlichen Charakter gehabt haben oder Beischlaf dargestellt haben“. Angeklagt sind diese als schwere Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern.

Videos der Taten in Chatgruppen vebreitet

Verschiedene Missbrauchstaten soll der Vater auf Video aufgenommen und dann in der Chatgruppe mit dem Namen „Freiheit“ mit anderen geteilt haben, hatte der Vorsitzende Richter am Landgericht, Prof. Dr. Jan Orth, auf Anfrage dieser Zeitung bei der Anklageerhebung gesagt.

Seit 2012 leben Markus M. und die Mutter des Kindes laut Gericht nicht mehr zusammen. Der 37-Jährige Angeklagte hat laut Gericht auch noch einen Sohn, der aber nicht bei ihm gewohnt habe, so Landgerichtssprecher Orth.

Eine Verbindung zum Missbrauchskomplex, der 2019 durch die Hausdurchsuchung bei einem 43-jährigen Bergisch Gladbacher aufgeflogen war, sei im Kürtener Fall bislang nicht bekannt, hatte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage mitgeteilt.