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Rhein-BergZahl der Infektionen steigt um mehr als 130 – Gesundheitsamt am Limit

Lesezeit 3 Minuten

Unter Hochdruck wird im zum Lagezentrum umfunktionierten Sitzungssaal nach möglichen Kontaktpersonen gefahndet.

Rhein-Berg – 134 weitere Bestätigte Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Das Kreisgesundheitsamt arbeitet an der Belastungsgrenze. Dabei wurden allein in den vergangenen 14 Tagen 48 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Mit der Bundeswehr werde derzeit gesprochen, ob sie ihre Unterstützung von derzeit zehn Soldatinnen und Soldaten im Lagezentrum des Kreisgesundheitsamts aufstocken könne, so Krisenstabs-Sprecherin Birgit Bär.

Sprecherin Birgit Bär

Die enorme Belastung bei der Nachverfolgung und Recherche neuer Kontaktpersonen hat laut Krisenstab auch Auswirkungen auf das, was in der nächsten Zeit überhaupt noch detailliert veröffentlicht werden kann.

Keine einzelnen Corona-Meldungen mehr

Einzelne Corona-Fälle in Schulen etwa, durch die keine weiteren direkten Kontaktpersonen ersten Grades betroffen seien, weil konsequent die Corona-Schutzmaßnahmen eingehalten wurden, könnten künftig nicht mehr einzeln gemeldet werden, so Bär: „Das werden einfach zu viele. Und ich würde damit Ressourcen im Gesundheitsamt blockieren, die für die Nachverfolgung dringend benötigt werden“, erläutert Bär, die im Krisenstab für Bevölkerungsinformation und Medienarbeit (Buma) zuständig ist.

Weiterhin bekannt gemacht würden natürlich Fälle, in denen der Kreis per Allgemeinverfügung eine ganze Klasse oder Gruppe oder sogar eine komplette Gemeinschaftseinrichtung schließen müsse. Insgesamt sind aktuell 30 Gemeinschaftseinrichtungen von Corona-Fällen und Quarantäne Anordnungen betroffen (siehe „Betroffene Einrichtungen“).

Ressourcen des Gesundheitsamts ausgeschöpft

Betroffene Einrichtungen

Aktuell gibt es Corona-Fälle und/oder Quarantäneanordnungen des Gesundheitsamts in folgenden Gemeinschaftseinrichtungen:

Bergisch Gladbach: Kita FlicFlac, Gemeinschaftsunterkunft Jakobstraße 109a und 109b, Gemeinschaftsgrundschule Bensberg, Kita St Joseph in Heidkamp, Albertus-Magnus-Gymnasium in Bensberg, Volkshochschule Bergisch Gladbach, Kita Rasselbande, Integrierte Gesamtschule Paffrath, Friedrich-Fröbel-Schule in Moitzfeld, Waldorfschule in Refrath, Kita Robin-Hood, Otto-Hahn-Gymnasium, Haus der Kinder – AWO, Musikgruppe der Gemeinschaftsgrundschule Kippekausen; Odenthal: Gymnasium Odenthal Klasse 8d und Klasse 6c, Realschule Odenthal, DRK-Kindertagesstätte „Schöne Aussicht“; Overath: Gemeinschaftsunterkunft Pérenchies- straße 7, Kinderheim Maria Schutz , Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule, Paul-Klee-Gymnasium; Burscheid: Luchtenberg-Richartz-Haus, Elterninitiative Rasselbande; Leichlingen: Gemeinschaftsunterkunft Stockberg, Diakoniewerk Pilgerheim Weltersbach, Sekundarschule; Wermelskirchen: Kita Bussardweg, Berufskolleg, Ev. Jugendhilfe Bergisch Land.

Auch wenn nicht mehr in der gewohnten Detailtiefe veröffentlicht werden könne, werde die Kontaktpersonen-Nachverfolgung in allen betroffenen Einrichtungen nach wie vor erfolgen, so Bär. Alle direkte Kontaktpersonen (1. Grades) würden auch künftig unter Quarantäne gesetzt.

Infektionsrate

190,9

Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tage meldete der Krisenstab am Montag. Damit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zu Sonntag um mehr als fünf Zähler. Das Landeszentrum Gesundheit meldete 192,4, weil es wie berichtet nach Test- statt nach Meldedatum berechnet. (wg)

In Fällen, in denen eine Unterscheidung zwischen Kontaktpersonen ersten und zweiten Grades nicht möglich sei, werde eine Allgemeinverfügung für eine Gruppe oder die gesamte Gemeinschaftseinrichtung erlassen und damit mehrere oder alle Betroffene unter Quarantäne gestellt.

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1372 Rhein-Berger befanden sich am Montag in Quarantäne, 54 weitere Corona-Patienten galten als genesen. Wie viele Corona-Patienten zu Wochenbeginn in Rhein-Bergs Kliniken behandelt wurden – dazu lagen dem Krisenstab nach eigenem Bekunden am Montag keine Angaben vor.