Feuerwehren aus Rösrath, Overath und Lohmar waren mit mehr als 180 Kräften im Einsatz, um einen Großbrand an der A3 in Rösrath zu löschen.
Video von EinsatzstelleDrei Feuerwehrleute bei Brand an der A3 in Rösrath verletzt
Lichterloh in Flammen aufgegangen ist am Mittwochvormittag (22. Januar) ein Gewerbebetrieb am Pestalozziweg in Rösrath – unmittelbar an der Autobahn 3. „Das Gebäude brennt in voller Ausdehnung“, sagt Feuerwehrsprecher Björn Roth gegen Mittag in einer ersten Rückmeldung von der Einsatzstelle.
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Großeinsatz der Feuerwehr in Rösrath.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Auch am Nachmittag ist die Lage immer noch schwer einzuschätzen: Weil Farben und Lacke in einer Halle gebrannt hätten, die nun einsturzgefährdet sei und nicht betreten werden könne, so Feuerwehrsprecher Roth.
Drei Feuerwehrleute mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden
Bis Mitternacht sollte gestern Abend in jedem Fall eine Brandwache vor Ort bleiben. In der Spitze sind am Tag mehr als 180 Einsatzkräfte vor Ort. Drei Feuerwehrleute werden verletzt. „Zwei haben das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen“, so Feuerwehrsprecher Björn Roth am Abend.
Neben der Feuerwehr aus Rösrath ist am Morgen um kurz nach 11 Uhr auch Verstärkung aus Overath und Lohmar alarmiert worden. Der Löschzug Stadtmitte der Feuerwehr Bergisch Gladbach hat zudem den Brandschutz im Rösrather Stadtgebiet sichergestellt, heißt: die ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus der Kreisstadt haben sich im Rösrather Feuerhaus positioniert um bereitzustehen, falls noch ein weiterer Einsatz eingeht. Schließlich sind zu diesem Zeitpunkt sämtliche Rösrather Kräfte am Pestalozziweg gebunden.

Bild der DRK-Drohne der Brandhalle: Die Dächer, die bei dem Großbrand in Rösrath zerstört wurden.
Copyright: Guido Wagner

Mit einer Drohne liefert eine eigene Drohnenstaffel des DRK Bilder vom Brandort aus der Luft.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Darüber hinaus ist auch die Drohneneinheit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zum Pestalozziweg alarmiert worden und liefert Bilder aus der Luft, anhand derer sich die Feuerwehr orientieren kann.
Feuerwehr ruft Bevölkerung auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten
Dichter Rauch steigt auf. Die Feuerwehr Rösrath hat eine Warnung der Bevölkerung über die Nina-Warnapp ausgelöst, in der die Menschen dazu aufgerufen werden, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungen abzuschalten. Außerdem habe die Polizei die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen informiert, so Feuerwehrsprecher Roth.

Wegen der starken Rauchentwicklung hat die Feuerwehr die Bevölkerung aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungen abzuschalten.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Der Messtrupp des Rheinisch-Bergischen Kreises ist im Stadtgebiet unterwegs und misst mögliche Schadstoffe in der Luft. „Die Werte in Kleineichen sind noch über dem Normwert, deshalb wird die Warnung aufrecht erhalten“, so Feuerwehrsprecher Roth gegen 14 Uhr. Um kurz vor 16 Uhr wird die Warnung dann aufgehoben – der Messtrupp hat keine erhöhten Werte mehr festgestellt.
Vor allem Farben und Lacke haben in der Halle gebrannt.
„Vor allem Farben und Lacke haben in der Halle gebrannt“, sagt Feuerwehrsprecher Roth. Der Besitze des betroffenen Unternehmens, zu dem die Halle gehöre, habe die Feuerwehr bei der Bestimmung des Brandguts unterstützt und auch den Zugang in angrenzende Räumlichkeiten ermöglicht.
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Bei den Löscharbeiten ist ein Feuerwehrmann verletzt worden.
Copyright: Christopher Arlinghaus
„Und die Brandmauer zur angrenzenden Halle hat offenbar gehalten“, so Roth.
Mehr als 180 Einsatzkräfte sind vor Ort, ein Feuerwehrmann wurde verletzt
Die Autobahn musste nicht gesperrt werden, sagt Roth am Mittag. Die Autobahnpolizei halte die Rauchentwicklung aber genau im Auge. Auch die unweit der Einsatzstelle verlaufende Regionalbahnstrecke habe nicht gesperrt werden müssen. Das ändert sich auch bis zum Abend nicht.
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Mit 4 C-Rohren und einem B-Rohr ging die Feuerwehr gegen die Flammen vor.
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Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Deutsches Rotes Kreuz und Energieversorger sind zeitweise mit mehr als 180 Einsatzkräften vor Ort. Die drei beim Einsatz verletzten Feuerwehrmänner seien mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden, so der Feuerwehrsprecher.
Brandermittler der Polizei sind bereits am Brandort eingetroffen
Die Feuerwehr hat wegen der unterschiedlichen brennenden Stoffe einen Fachberater für Chemie hinzugezogen.
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Einsturzgefährdet ist die Halle, in der es gebrannt hat.
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Brandermittler der Kreispolizei sind bereits am Mittag an der Einsatzstelle. Zur möglichen Brandursache aber könnten sie noch nichts sagen, heißt es später aus der Pressestelle der Kreispolizei. Es müssten noch Mitarbeitende des Betriebes befragt werden, zu dem die Halle gehöre.
Das hat die Feuerwehr in jedem Fall gehalten.
Auch Vize-Kreisbrandmeister Roger Machill macht sich vor Ort ein Bild der Lage und lobt die Arbeit der Einsatzkräfte, die unter Leitung von Rösraths stellvertretendem Feuerwehrchef Lars Pläsker und dessen Führungsassistent Michael Paffendorf ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzende Halle sowie den Bürotrakt des Unternehmens verhindern. „Das haben sie in jedem Fall gehalten“, so Machill.

Auch Rösraths Bürgermeisterin (hier im Gespräch mit Mitgliedern der DRK-Drohneneinheit um Steffen Schmidt, links), machte sich vor Ort ein Bild der Lage.
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Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze kommt ebenfalls zur Einsatzstelle, wo das Deutsche Rote Kreuz zwischenzeitlich auch seine Versorgungseinheit aufgebaut hat. „Ich bin begeistert, wie schnell die ehrenamtlichen Einsatzkräfte hier zur Verfügung stehen“, so die Rathauschefin. „Das zeigt immer wieder, dass es wichtig ist, sie auch ordentlich auszustatten.“
Gewerbehalle ist laut Feuerwehr einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden
Laut Feuerwehrsprecher Björn Roth ist die Halle so stark beschädigt, dass akute Einsturzgefahr besteht: „Sie darf daher nicht betreten werden.“
Wie hoch der Sachschaden ist, den das Feuer angerichtet hat, ist bislang noch unklar. Gegen 20.15 Uhr meldete die Feuerwehr am Mittwochabend „Feuer aus“. Um 23.15 Uhr habe auch die Brandwache abgezogen werden können, so Feuerwehrsprecher Roth am Donnerstagmorgen (23.1.).
Zur Brandursache kann die Polizei laut deren Pressesprecher Christian Tholl noch keine Angaben machen. Voraussichtlich werde der Brandort, wenn er abgekühlt sei, noch einmal mit einem Brandsachverständigen untersucht werden, so der Polizeisprecher.
Wir aktualisieren die Informationen über den Brand an dieser Stelle.