Blicke über den GartenzaunAusstellung im Skulpturengarten Rösrath
Rösrath – Die Verbindung zwischen Kunst und grüner Umgebung war schon immer ein Markenzeichen der Ausstellungen im Skulpturengarten Brander Straße. Dieser Brückenschlag gelingt auch in der Saison 2021. So knüpfen die Kunstschaffenden erneut an die Bäume oder an die Ziegen auf dem Gelände am Rand der Wahner Heide an, das Thomas Stumpf vom Ziegenhof Stumpf wie gewohnt zur Verfügung stellt. Zur künstlerischen Bandbreite gehört aber auch die Konfrontation von Natur und Nicht-Natur, da treffen Erde und Holz auf Kunststoff.
Beteiligt ist wieder das angestammte Künstler-Team – zusammen mit neuen Gästen. Anders als sonst ist nur, dass die Skulpturengarten-Saison Pandemie-bedingt zunächst ohne Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände startet. Interessierte können aber schon jetzt einen Blick über den Zaun werfen. Sobald die Corona-Situation einen Ausstellungsbetrieb zulässt, ist ein Besuch zu den üblichen Öffnungszeiten möglich: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 100 liegt, ist an jedem ersten Sonntag im Monat, von 12 bis 17 Uhr, die Tür offen. Interessierte können dann auch individuelle Besuchstermine vereinbaren.
„Zaungäste“
Unter dem Titel „Zaungäste“ hat Dirk Müller ein Kunstprojekt aus dem Vorjahr weitergeführt: Er hat Zaunlatten geschaffen, die übergehen in die Gestalten von ganz unterschiedlichen Menschen und Tieren, in seinem Kunst-Zaun begegnen sich Ziege und Hahn, Mensch und Hase. Sie alle sind Teil des Skulpturengarten-Alltags, den Müller künstlerisch wiedergibt. Ganz anders knüpft Helli Hecht an die Gegebenheiten im Skulpturengarten an, sie inszeniert eine „Baustelle“ und nutzt dabei die Umgebung: Ein Schlauch rankt sich um Äste eines Baums, auch zwei Baumstümpfe sind in die Installation einbezogen.
Von einem Baumstumpf hat sich auch Rosemarie Bruchhausen inspirieren lassen, sie hat dort 13 metallisch glänzende Sägeblätter arrangiert. Ein paar Schritte weiter hat sie eine ehemalige Treppenstufe aus Sandstein in das Skulpturenpark-Gelände gepflanzt.
Konfrontation von Natur und menschlichem Eingriff
Damit ist die Konfrontation von Natur und menschlichem Eingriff in der Ausstellung präsent. Einen Gegenpol zu der grünen Umgebung schafft Frank van Well mit dem Objekt „Zugewandt“ aus golden angestrichenem Kunststoff, bei dem eine eckige und eine runde Form in Dialog treten.
Auch Künstler FOS arbeitet mit Kunststoff, formt daraus aber sehr echt aussehende Lebensmittel, die er zu einem kulinarischen Turm zusammensetzt: Weißwürste, Möhren, Kartoffeln, Gurken, Brot, Paprikaschoten, ein Riesen-Spiegelei und Wirsing versprechen bodenständige Genüsse – ein Bierkrug mit der Aufschrift „FOS Bräu“ macht das als „Stillleben“ betitelte Werk komplett. „Das braucht man in diesen Zeiten“, sagt FOS zu seinen Tafelfreuden.
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Einen Brückenschlag zwischen Vertrautem und Fremdem schafft Eva Wal, die einen Hasen aus Filz mit Gegenständen aus aller Welt gefüllt hat. Zugleich schafft sie eine Verbindung zu „Puka“, einem keltischen Geist in Tiergestalt. Mensch und Natur treffen sich bei Ansgar Holtschneiders „Balkenheim“, bei dieser Arbeit sitzt eine Holzfigur auf aufgeschichteten Balken.
Für die Ausstellung vorgesehen ist auch noch ein Beitrag des Duos Bockemühl/Scheuren. Felix Bockemühl, der am Bodensee lebt, und Didier Scheuren aus Luxemburg wollen ihre Arbeit im Lauf der Saison nachliefern und sich vor Ort in Rösrath vom Skulpturengarten anregen lassen.
Nach Öffnung des Skulpturengartens sind individuelle Termine unter (0157) 72 37 10 50 zu vereinbaren. Ausstellungsdauer bis 3. Oktober.