Schon im März haben die Arbeiten begonnen, damit Liegewiesen, Umkleiden und Schwimmbecken in gutem Zustand sind. Das Wasser ist 21 Grad warm.
Start in die SaisonDas Freibad in Rösrath-Hoffnungsthal hat schon für Badegäste geöffnet
Der Sommer steht in den Startlöchern: Als sich am Samstagmorgen in Hoffnungsthal die Pforte des Freibades öffnete, standen die ersten Wasserratten schon vor der Tür. Schneidig landete das Handtuch auf der Steinmauer, die Jeans in der Badetasche und schon ging es rein ins kühle Nass.
Kurz vor acht Uhr am Morgen zeigte das Thermometer über dem Häuschen der Bademeister noch neun Grad, kurz vor halb elf waren es bereits 22,5 und somit 1,5 Grad wärmer als das Wasser im Becken. Zugegebenermaßen ist es das eine, mit dem Finger hineinzudippen, etwas ganz anderes, komplett hineinzutauchen.
Manche Schwimmer ziehen täglich ihre Bahnen im Becken
Mutig waren da Dagmar und Henning Störck aus Rösrath: „Vorab eine kalte Dusche hilft. Man muss sich eigentlich nur einmal überwinden, dann ist das Wasser angenehm. Und lächeln nicht vergessen“, gab das Ehepaar als Tipp.
Die beiden seien im Sommer täglich im Hoffnungsthaler Freibad anzutreffen, auch, wenn es regnet. Lediglich Gewitter hielten sie vom Bahnenschwimmen ab.„Es ist toll, dass Rösrath ein Schwimmbad hat“, schätzen die beiden, die sich gegenseitig motivieren, den kleinen Luxus.
Schon im März startet die Vorbereitung auf die Badesaison
In den Herbst- und Wintermonaten breitet sich jedes Jahr Stille auf dem Gelände aus. Doch bereits im März wecken die Meister für Bäderbetriebe, wie Suzana Ludwig und Jens Degner, das Freibad aus seinem Dornröschenschlaf, denn es gibt vorab viel zu tun.
Gräser, Hecken und Bäume müssen geschnitten werden, das Wasser wird abgelassen, die Becken werden gereinigt. Edelstahlpflege wird gegen Rost eingesetzt, die Sprunganlage geprüft, eventuelle Risse geschweißt und die Sprunggruppe abgesaugt. Die Platten am Rand des Beckens werden gereinigt und angehoben, weil die Steine regelmäßig durch den Regen absacken und sonst zur Stolpergefahr für die Besucher werden könnten.
Bademeister haben die Sicherheit im Blick
„Schön, dass es wieder losgeht“, sagt Suzana Ludwig. „Irgendwann will man fertig werden mit den Vorbereitungen. Die sind unser Erfolg und den wollen wir den Gästen zeigen“, meint sie voller Stolz auf die einladende Liegewiese und die herrlich blau funkelnden Becken.
Der Job als Bademeister beinhaltet also viel mehr, als augenscheinlich den ganzen Tag in der Sonne zu stehen und Gäste anzuweisen. Und wenn, dann sei dies begründet, finden Ludwig und Degner, die sich manchmal in Konflikte einschalten müssen.
Ein Freibad ohne Kiosk ist kaum vorstellbar
„Wir sind dafür da, die Masse zu beruhigen und so zu bewegen, dass ein Gleichfluss entsteht. Regeln sind deswegen da, um alle zu schützen“, begründen sie. Dabei müssten sie hin und wieder streng sein: „Man muss vorbeugend wirken, denn ein Unfall kostet mehr Zeit und Personal. Und dies bedeute, in diesem Moment weniger Augen für die Becken und die Sicherheit anderer Gäste zu haben.
Schwimmen macht hungrig und sie gehört dazu, wie der Käse zur Pizza: die Schwimmbad-Pommes. „Bei mir gibt es die perfekten Pommes!“, ist Kioskleiterin Susanne Janotte überzeugt. Das liegt vielleicht daran, dass sie dicke, frische Fritten zubereitet. Aber vielleicht auch an ihrer jahrelangen Erfahrung. Und somit weiß sie auch stets, was bei den Gästen sonst noch im Trend ist.
Fritten und Schwimmflügel - der Service ist umfassend
„Die Erwachsenen trinken gerne mal einen Cocktail, Aperol oder Sangria. Bei den größeren Kindern sind Instant-Nudeln der Renner, bei den kleineren Kindern sind es die sauren Toiletten“, zählt sie auf. Die kleinen Plastiktoiletten sind mit Brause gefüllt, Lutscher dienen als Klobürste.
Die Instant-Nudeln werden statt mit heißem Wasser nur mit dem beigelegten Öl übergossen und wie Chips geknabbert. „Das schmeckt, ist aber auch eine riesige Sauerei“, lacht sie. Neu sind in diesem Jahr gemischte Tüten in veganer Variante. Ganz nebenbei ist Janotte auch Retterin in der Not, wenn die Schwimmflügel zu Hause vergessen wurden oder plötzlich kaputtgehen.
Der kühlste Platz im Hochsommer ist an der Kasse
Der kühlste Platz im Hochsommer ist an der Kasse bei Birgit Michallek. „Kühler, als bei mir zu Hause“, hat sie die Erfahrung gemacht. „Wenn dann so viel los ist, denke ich sowieso nicht darüber nach, wie eine Abkühlung wäre. An ruhigen Tagen genieße ich den Blick zum Becken, denn das ist wie arbeiten im Urlaub“, hebt sie die Vorteile ihres Jobs heraus. Denn Ferien gibt es für das Team in Hoffnungsthal erst wieder nach der Saison, wenn alles winterfest gemacht wurde.
Zum Freibad-Start in diesem Jahr hat Bademeisterin Ludwig vor allem für Eltern einen wertvollen Tipp: „Schwimmkurse sind gut, aber geht mit euren Kindern auch selbst regelmäßig schwimmen, damit sie Sicherheit bekommen und somit eine gute Lage im Wasser“.
Schwimmen unter freiem Himmel
Das Freibad Hoffnungsthal am Hover Weg in Rösrath-Hoffnungsthal hat täglich von 10 bis 19 Uhr, in den Sommerferien von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5,50 Euro pro Person. Im Zehnerblock gibt es zehn Eintrittsmünzen zum Preis von 50 Euro.
Ermäßigung gibt es für Energiekunden der Stadtwerke Rösrath. Sie erhalten im Kundenzentrum der Stadtwerke Rösrath an der Hauptstraße 142 zwischen den Stadtteilen Rösrath und Hoffnungsthal einen Zehnerblock Eintrittsmünzen für 45 Euro. Alle anderen Eintrittstarife sind auch am Eingang des Freibads Hoffnungsthal erhältlich.
Freier Eintritt für Kinder unter vier Jahren
Freien Eintritt haben Kinder unter vier Jahren, je eine Begleitperson eines Menschen mit Behinderung, dessen Schwerbehindertenausweis das Merkmal „B“ aufweist.
Das Freibad Milchborntal ist aktuell noch nicht geöffnet. Wann der Saisonstart ist, hat die Bädergesellschaft Bergisch Gladbach noch nicht mitgeteilt. Das 50-Meter-Außenbecken am Kombibad Paffrath (Borngasse 2, Berg. Gladbach-Paffrath) ist seit 1. April geöffnet, derzeit aber nur über das Hallenbad (Mo., Mi., Fr. 6.15 bis 21.30, Sa. 6.15-20 Uhr, So. 8 – 18 Uhr) zu erreichen. (wg)