Investitionen in Schulen und KitasRösrath schreibt weiter schwarze Zahlen
Rösrath – Ein positives Fazit zogen Kämmerer Christoph Nicodemus und Bürgermeister Marcus Mombauer bei der Einbringung des Haushaltes für die Jahre 2020 und 2021: Beide Haushalte sollen mit einem Plus abschließen. Nicodemus: „Es ist zwar übersichtlich, aber immerhin.“ Ein Plus von 83 000 (2020) und 555 000 Euro (2021) soll es geben, damit sei Rösrath weiterhin auf einem guten Weg. Insgesamt schreibt die Stadt nun seit 2017 schwarze Zahlen.
Als dies im Jahr 2014 – zu Beginn der nächstes Jahr endenden Legislaturperiode – als Ziel ausgegeben worden sei, da habe man es „belächelt“, erinnerte Mombauer die Ratsmitglieder. Jetzt sei es Realität. Und das Plus soll bis auf 1,26 Millionen Euro in 2024 steigen.
Seit 2014 viele positive Entwicklungen
Mombauer verwies darauf, dass man gemeinsam seit 2014 zudem viel geschafft habe, so wurde die Flüchtlingskrise bewältigt, der Rechtsanspruch auf Kitaplätze umgesetzt, viel Geld investiert für Feuerwehr oder den Straßenbau und in die Schulen. Künftig werde auch viel Geld investiert in Mobilstationen, barrierefreie Haltstellen und in Radwege. „Und dies alles trotz der wirtschaftlich angespannten Situation“, so Mombauer. Noch eine gute Nachricht gab es für die Rösrather: Der Haushalt kommt ohne Steuererhöhungen aus.
Aufwendungen: Insgesamt steigen die Aufwendungen von 59,6 Millionen in diesem Jahr auf 62 Millionen in 2020 und auf 62,8 Millionen 2021. Größter Block bleiben die Transferleistungen, sie machen bald 57 Prozent aller Aufwendungen aus. Darunter fallen Sozialaufwendungen und Umlagen. Der erhoffte Rückgang der Aufwendungen im Asylbereich hat sich nicht bestätigt. Deswegen wurden die Ansätze wieder um 600 000 Euro erhöht, zugleich gibt es weniger Geld vom Land. Weitere Steigerungen sind auf die Erziehungshilfen und die Betreuung der Kinder zurückzuführen. Insgesamt steigen die Aufwendungen für Kitabetreuung und Tagespflege auf 9,6 Millionen Euro, für die offene Ganztagsbetreuung auf 1,6 Millionen im Jahr 2020.
Kreisumlage: Zwar bleibt der Umlagesatz konstant, in absoluten Zahlen aber muss Rösrath rund 850 000 Euro mehr zahlen als 2019: Die Umlage steigt auf 13,9 Millionen im nächsten und gut 14,1 Millionen Euro im übernächsten Jahr.
Investitionen: Weiter viel Geld investieren will Rösrath in die Entwicklung der Kitas und Schulen, alleine 2020 sind fast sechs Millionen Euro für das Schulzentrum vorgesehen. Dazu kommen Mittel für die weitere Digitalisierung der Schulen und für den offenen Ganztag.
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Personalkosten: Weiterer großer Aufwandsblock sind die Personalkosten einschließlich der Versorgung. Alleine die Tarifsteigerungen machen einen Großteil des Zuwachses aus. Hier gibt die Stadt rund 11,7 Millionen Euro 2020 aus.
Erträge: Gleichzeitig steigen aber auch die Erträge deutlich um gut drei Millionen Euro gegenüber 2019 auf 63,2 Millionen in 2020 und um weitere 1,7 Millionen auf fast 65 Millionen in 2021. Steuern und Abgaben machen zwei Drittel der Erträge aus. Größte Einnahmequelle Rösraths bleibt der Einkommensteueranteil, fast jeder dritte Euro der Erträge stammt daraus. 2020 erhält die Stadt hier gut 20 Millionen, 2021 fast 21 Millionen Euro.
Einen immer größeren Anteil hat die Gewerbesteuer mit jetzt 8,4 Millionen Euro 2020, im Jahr 2021 werden 8,7 Millionen erwartet. Nicodemus: „Sollte die derzeit diskutierte konjunkturelle Abkühlung Realität werden, wird sich dieses nur eingeschränkt auf die Ertragssituation der Stadt auswirken“. Mehr erwartet hatten sich die Planer von den Grundsteuern, für 2020 und 2021 werden 7,4 Millionen erwartet. Es folgen Anteile an der Umsatzsteuer mit rund 900 000 Euro, 450 000 Euro Vergnügungssteuer, 300 000 Euro macht die Hundesteuer aus.
Zuweisungen: Vom Land erwartet Rösrath Schlüsselzuweisungen von 6,6 Millionen in 2020, gefolgt von Zuweisungen für Kinderbetreuung mit 5,4 Millionen Euro. 2021 werden die Summen sich auf gut sieben Millionen bei Zuweisungen und auf 5,6 Millionen für Kita-Betreuung erhöhen.
Risiken und Probleme: „Kämmerer müssen immer etwas skeptisch sein“, betonte Nicodemus und verwies auf Risiken etwa durch eingetrübte Wirtschaftsaussichten, durch den Brexit, oder durch höhere Flüchtlingszahlen. Ein Problem Rösraths bleiben die Liquiditätsdarlehen von rund 34 Millionen Euro, auch wenn sich keine Zinserhöhungen abzeichnen.