Das Establishment der Rösrather CDU muss sich mit der Niederlage bei der Bürgermeister-Kandidatenkür arrangieren, meint unser Autor.
Kommentar zur CDU RösrathVorstand muss die Entscheidung akzeptieren
Die Mitgliederversammlung der Rösrather CDU am Sonntagnachmittag live miterleben zu dürfen, war nach den politischen Frustrationen auf den diversen politischen Ebenen, etwa das Berliner Schmierentheater um das Ampel-Aus, ein Vergnügen der besonderen Art.
350 Rösrather Christdemokratinnen und Christdemokraten haben am zweiten Advent den Weg in die Aula gefunden, sich die beiden honorigen Kandidaten angehört und sich anschließend gegen die Empfehlung von Findungskommission und Vorstand für den gebürtigen Rösrather mit den spanischen Wurzeln und dem deutschen Pass entschieden. Der kam in der Sitzung weitaus authentischer und – verzeihen Sie das Klischee – feuriger rüber als sein Gegenkandidat, der Managementexperte Stephan Braun.
Wer in Rösrath erinnert sich nicht an Dieter Happ, den klassischen „kleinen Mann“?
Aber reichen denn Louzaos Erfahrungen als Gastronom, um eine Stadtverwaltung zu führen? Das ist vor der Entscheidung immer wieder gefragt worden. Wahr ist: Ein Bürgermeister ist kein Stadtdirektor, wie es ihn früher gab. Bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern gibt es sowohl Verwaltungsexperten als auch solche, die aus ganz anderen Branchen kommen. Wer in Rösrath erinnert sich nicht an Dieter Happ, den klassischen „kleinen Mann“, der in Wirklichkeit durch seine Persönlichkeit ein ganz großer Mann war, an der Spitze der Stadtverwaltung?
Für die plötzlich von der Mitgliederzahl ultrastark gewordene Rösrather CDU kommt es jetzt darauf an, dass sich die unterlegene Seite nach gutem demokratischem Brauch mit der Niederlage abfindet und gemeinsam mit Louzao in den Wahlkampf zieht. Denn die eigentliche Entscheidung steht ja noch aus, und dann haben alle Rösrather das Wort, nicht nur die CDU-Mitglieder.