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Christuskirche in Rösrath-ForsbachNach Komplettabriss soll ein Seniorenheim entstehen

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Anstelle von Christuskirche, evangelischem Gemeindezentrum und Pfarrhaus sollen auf dem Kirchengrundstück in Rösrath-Forsbach zwei neue Gebäude entstehen.

Anstelle von Christuskirche, evangelischem Gemeindezentrum und Pfarrhaus sollen auf dem Kirchengrundstück in Rösrath-Forsbach zwei neue Gebäude entstehen.

Anstelle von Christuskirche und evangelischem Gemeindezentrum soll in Rösrath-Forsbach ein Seniorenheim mit Begegnungsstätte entstehen.

Eine klare Perspektive für das Grundstück von Christuskirche und evangelischem Gemeindezentrum in Forsbach zeigt das Wöllner-Stift auf. Wie berichtet, wurde im August nach einer zweiten Zukunftswerkstatt der Evangelischen Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath bekannt, dass diese sich auf dem Grundstück ein Seniorenheim wünscht – betrieben vom Wöllner-Stift. Inzwischen sind sich Evangelische Gemeinde und Wöllner-Stift darüber weitgehend einig, das Seniorenheim hat detaillierte Vorstellungen entwickelt.

Anders als zunächst anvisiert, will das Wöllner-Stift die geplante Einrichtung in Forsbach selbst errichten. Die Idee, ein von einem Investor zu bauendes Gebäude zu mieten, ist damit überholt. Für das Seniorenheim will die Evangelische Gemeinde das Grundstück der Christuskirche auf Grundlage eines Erbpachtvertrags zur Verfügung stellen.

Soziale und kulturelle Angebote

Im Mittelpunkt der Pläne des Wöllner-Stifts steht die Idee, nicht nur ein Seniorenheim in Forsbach zu schaffen, sondern auch einen Anziehungspunkt für soziale und kulturelle Angebote. Dazu sollen ein Veranstaltungsraum mit über 200 Quadratmetern und ein Café dienen, den Raum könnte die Evangelische Gemeinde ebenso nutzen wie andere Veranstalter. Ein „neues Quartier“ für die Menschen in Forsbach solle entstehen, erklärt Michael Heine, Geschäftsführer des Wöllner-Stifts. Das Wöllner-Stift wolle „die Nachbarschaft mitdenken“.

Dabei kann es die Erfahrungen und Kontakte nutzen, über die es durch sein Seniorenheim in Hoffnungsthal verfügt: Auch in Hoffnungsthal ist der Saal im Erdgeschoss ein regelmäßig besuchter Ort für vielerlei Angebote unterschiedlicher Veranstalter. Auch das dortige Café sei beliebt, auch bei Gästen, die nicht in der Einrichtung wohnen, so Heine.

Unterschiedliche Wohnformen für alte Menschen

In Forsbach könnten neben dem Cafébetrieb auch Konzerte, Lesungen, Theater oder auch Gottesdienste stattfinden. Ein „Kleider-Mobil“ eines Handelsunternehmens könnte ebenfalls Station machen und ein Kleidungs-Sortiment für betagte Menschen anbieten. „In Forsbach leben verhältnismäßig viele ältere Menschen“, sagt Heine. Sie könnten von neuen Angeboten profitieren, nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner eines Forsbacher Wöllner-Stifts. Auch ein „Quartiersbüro“ könnte unterkommen, als Anlaufstelle für Beratung und Information.

Abgesehen von sozialen und kulturellen Angeboten soll das Wöllner-Stift in Forsbach Wohnformen für unterschiedliche Bedarfe schaffen. Anvisiert ist ein Seniorenheim mit 60 vollstationären Plätzen, außerdem betreutes Wohnen mit Wohnungen unterschiedlicher Größe und eine ambulante Wohngemeinschaft, wie sie zum Beispiel im Forsbacher Hof bereits existiert.

Das Parabelfenster der Christuskirche, an dem nicht nur die frühere Pfarrerin Erika Juckel hängt, soll erhalten bleiben. Es könnte wie eine Skulptur auf dem Gelände stehen.

Das Parabelfenster der Christuskirche, an dem nicht nur die frühere Pfarrerin Erika Juckel hängt, soll erhalten bleiben. Es könnte wie eine Skulptur auf dem Gelände stehen.

Ein weiterer Baustein im Konzept ist eine „Kinder-Großtagespflege“: also ein Tagespflege-Angebot für Kleinkinder, aber mit mehr Plätzen als bei privaten Tagesmüttern oder -vätern. Es würden weitere dringend benötigte Betreuungsplätze entstehen. „Wohnen und Leben auf dem Grundstück der Christuskirche“ ist die Devise für das Gesamtkonzept.

„Es sollte sich einfügen und kein Klotz werden“

Auch ein Entwurf für die neue Bebauung liegt vor, erstellt von dem Unternehmen AIP-Wohnen von Architekt Joachim Moldenhauer. „Es sollte sich einfügen und kein Klotz werden“, sei die Vorgabe gewesen, sagt Heine. Dem sei der Entwurf gerecht geworden. Danach vorgesehen ist ein größeres Gebäude auf der Fläche von Gemeindezentrum und Christuskirche sowie ein kleineres Gebäude auf der Fläche des Pfarrhauses. Mit gerundeten Fassaden sollen die Gebäude nicht zu wuchtig wirken. Im Erdgeschoss des größeren Gebäudes sollen Veranstaltungsraum, Café und Kinder-Tagespflege unterkommen, in zwei Etagen darüber die vollstationäre Pflege.

Hinzu kommen soll ein Staffelgeschoss, dort könnte ein Hospiz geschaffen werden. Der Bedarf dafür sei hoch, sagt Heine. In dem kleineren Gebäude soll im Erdgeschoss die ambulante WG einziehen, in den Geschossen darüber sollen Wohnungen für betreutes Wohnen entstehen. Auch eine Arztpraxis sei denkbar, sagt Heine. So ließen sich vielfältige Bedürfnisse an einem Ort abdecken.

Bisher habe es „viele positive Rückmeldungen“ zu den Plänen gegeben, berichtet Heine. Das Ziel sei, die Menschen in Forsbach zu überzeugen, dass für sie „ein Mehrwert“ entstehe. Die bittere Pille, dass dafür die Christuskirche abgerissen werden solle, könnte auch versüßt werden. Geplant sei, das markante Parabelfenster aus der Kirche zu erhalten. Es könnte wie eine Skulptur auf dem Grundstück stehen. Auch die Glocken des Kirchturms ließen sich vielleicht integrieren.

Festgezurrt ist all das aber noch nicht. Das Wöllner-Stift muss noch die Finanzierung des Projekts klären, Bauherr wäre das Wöllner-Stift e. V., auch ein Erbpacht-Vertrag mit der Evangelischen Gemeinde fehlt noch. Die Stadt Rösrath müsste einen neuen Bebauungsplan für das Gelände erstellen, das planungsrechtliche Verfahren könnte bis zu zwei Jahre dauern. Mit einem neuen Wöllner-Stift in Forsbach ist somit frühestens 2028 zu rechnen.