Schnelleres Internet im Jahr 2023Breitbandausbau in Rösrath in zwei Etappen
Rösrath – Per Videokonferenz ließen sich die Zukunftsausschuss-Mitglieder über den Breitbandausbau in Rösrath informieren. Nach der Absage der für letzten Mittwoch geplanten Ausschuss-Sitzung fand die Kommunalpolitik somit einen anderen Weg, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Marco Andres-Gilles, Breitbandkoordinator des Rheinisch-Bergischen Kreises, gab einen Überblick über die laufenden Projekte und die Situation in Rösrath.
Weiße Flecken bleiben
Er berichtete über die beiden Bundesförderprojekte zum Glasfaserausbau. Das erste Förderprojekt ist schon weiter gediehen als das zweite, es soll die bisher nicht versorgten Teile des Kreisgebiets mit schnellem Internet versorgen – am Ende sollen 98 Prozent des Kreises über eine Download-Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit pro Sekunde verfügen. Das später angelaufene zweite Bundesförderprojekt soll die restlichen zwei Prozent des Kreisgebiets abdecken, so Andres-Gilles.
Für Rösrath bedeutet dies nach seinen Angaben, dass nach Ende des ersten Förderprojekts noch 890 Haushalte im Stadtgebiet unversorgt bleiben. Diese sollen erst bei dem zweiten Förderprojekt zum Zuge kommen, danach sollen 100 Prozent des Stadtgebiets versorgt sein. Dass dann immer noch „weiße Flecken“ blieben, sei aber nicht auszuschließen, so Andres-Gilles – da sei die Rückmeldung der Betroffenen gefragt. Den Zeitbedarf beschrieb er so: Das erste Förderprojekt benötige 36 Monate – nach dem „finalen“ Förderantrag vom Oktober 2019 sei der Start im April 2020 erfolgt.
Telekom erhielt den Auftrag
Somit sei der Abschluss der Arbeiten bis Ende März 2023 zu erwarten. Zurzeit laufe die „Feinplanung“ durch die Telekom, die den Auftrag erhielt, der tatsächliche Ausbau mit dem Verlegen von Leitungen beginne im Juni 2021. Den Abschluss bis März 2023 habe die Telekom zugesagt. Für die dann immer noch 890 unversorgten Rösrather Haushalte gibt es noch keinen Zeitplan: Die Ausschreibung für das zweite Förderprojekt sei für Februar 2021 zu erwarten, so Andres-Gilles, erst nach der Auftragsvergabe lasse sich die Projektlaufzeit absehen.
Bei den Ausschussmitgliedern in der Videokonferenz fanden diese Perspektiven ein unterschiedliches Echo. Auf die Frage, wie Rhein-Berg bisher im Vergleich zu anderen Regionen versorgt sei, stellte der Ausschuss-Vorsitzende Markus Plagge (Grüne) fest, bisher stehe die Region bei der Verbreitung von schnellem Internet vergleichsweise schlecht da – umso größer sei dann aber „der Sprung, den wir machen werden“.
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Zu einer Frage nach dem Finanzbedarf sagte Andres-Gilles, bei dem ersten Förderprojekt sei die Summe für die Telekom als Auftragnehmer fest vereinbart. Bei dem zweiten Förderprojekt gebe es noch keine Festlegung. Der zehnprozentige Anteil, den die Stadt Rösrath zu tragen hat, beträgt beim ersten Förderprojekt 390 000 Euro, wie Dezernent Christoph Herrmann berichtete. Für die Stadtkasse sei dies ein erheblicher Betrag.
Den Unmut von Betroffenen des langsamen Internets brachte die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Tülay Durdu zur Sprache: „Es ist ein katastrophaler Zustand.“ Auch Straßenzüge mitten im Ort, zum Beispiel die Marienburg in Rösrath, seien bislang unversorgt.