Rösrath – Eine neue Perspektive gibt es für eine bisher wenig attraktive Fläche in der Ortsmitte Rösrath, zwischen Hauptstraße und Bitze. Ein Investor plant dort ein großes Wohn- und Geschäftshaus. Im Erdgeschoss ist ein „Einkaufsmarkt“ vorgesehen, also ein großflächiges Ladenlokal für einen Supermarkt oder ein anderes Handelsunternehmen mit vergleichbarer Größe. In den darüber liegenden Etagen sollen 22 Wohnungen entstehen. An der Hauptstraße ist eine viergeschossige Fassade geplant, die zur Bitze hin gelegene Rückseite des Gebäudekomplexes soll zweigeschossig gestaltet werden. Damit soll sich der Neubau zu beiden Seiten an den umliegenden Gebäuden orientieren.
Bisher bietet das Gelände, das nun neu bebaut werden soll, ein unschönes Bild. Es befinden sich dort die komplett oder überwiegend leerstehenden Wohnhäuser Hauptstraße 11 und 13 sowie ein ehemaliger Imbiss, der seit Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Es ist ein Bild des Verfalls, der Zugang zu einem der Wohnhäuser ist mit einem Bauzaun verrammelt. In der kommunalpolitischen Debatte war immer wieder von einem „Schandfleck“ die Rede, Initiativen für eine attraktive Gestaltung scheiterten aber bisher.
Sehr positives Echo
Vor diesem Hintergrund stießen die nun vorliegenden Pläne bei der Beratung im Planungsausschuss auf ein sehr positives Echo. Auch die Stadtverwaltung stellte fest, das Projekt stehe „im Einklang mit den städtebaulichen Vorstellungen“ der Stadt, der Investor habe die Pläne „in enger Abstimmung“ mit der Planungsabteilung der Stadtverwaltung erstellt.
„Dieses Grundstück hat uns schon mehr als einmal beschäftigt“, sagte der neue Ausschuss-Vorsitzende Jürgen Bachmann (SPD) mit Blick auf bisherige Anläufe zu einer Neugestaltung. Er erwarte nun eine „städtebauliche Aufwertung“ des Geländes, stellte er zu Beginn der Beratung fest. Dezernent Christoph Herrmann sagte, dass der Vorschlag des Investors „ein Meilenstein für Rösrath sein könnte“, dieser könne die derzeitigen „städtebaulichen Missstände“ beseitigen.
Auch bei den Ausschussmitgliedern fand das Projekt fraktionsübergreifend viel Beifall, mehrere Redner stellten fest, der geplante Neubau füge sich sehr gut ein. Erik Pregler (FDP), der die abgestimmte Position der oppositionellen Fraktionen SPD, Fors-Park, FDP und Linke vortrug, erwartete von den Plänen eine „Belebung für den Ortskern“. Tobias Stupeler (ZLR) regte an, zusätzlich über eine gestalterische Verbesserung zur Bitze hin nachzudenken, etwa eine Fassadenbegrünung. Herrmann erklärte, die Stadt könne eine Begrünung anregen, aber nicht vorschreiben. CDU-Fraktionschef Marc Schönberger begrüßte die ZLR-Idee und bat die Stadtverwaltung, sie gegenüber dem Investor anzusprechen. Am Ende hatte der Ausschuss über die Bauvoranfrage des Investors zu entscheiden, die Mitglieder gaben einstimmig grünes Licht, bei einer Enthaltung von AfD-Ratsherr Jörg Vennedey.
Das Grundstück, auf dem der Neubau entstehen soll, ist über 1600 Quadratmeter groß. Unter dem Gebäude ist eine zweigeschossige Tiefgarage mit 64 Pkw-Stellplätzen geplant. 20 der Parkplätze sind für den Einzelhandel vorgesehen, 37 für die Wohnungen in dem Haus. Die übrigen sieben Parkplätze ersetzen Stellplätze, die an der Bitze wegfallen sollen. Die Zufahrt zu der Tiefgarage und die Anlieferung für den Einzelhandel soll über die Bitze erfolgen.