Wolfgang Lieth von den Grünen unterlag bei der Abstimmung in seiner eigenen Partei und erklärte daraufhin seinen Austritt.
BürgermeisterkandidatRösrather Grüne und Wählergemeinschaft ZLR gemeinsam für Giselher Dick

Giselher Dick von der Wählergemeinschaft ZLR wird auch von den Grünen als Bürgermeisterkandidat nominiert.
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Die Grünen und die Wählergemeinschaft ZLR gehen mit einem gemeinsamen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl im September. Giselher Dick, Vorsitzender von ZLR, tritt für Grüne und ZLR an. Eine Mitgliederversammlung der Grünen stimmte am Freitagabend mit großer Mehrheit dafür, mit Dick ins Rennen zu gehen.
Damit setzte sich Dick gegen Wolfgang Lieth durch, der Grünen-Mitglied ist und sich als Unternehmer und Experte für erneuerbare Energien profiliert hat. Dem Vernehmen nach besuchten 33 von knapp 80 Rösrather Grünen-Mitgliedern die entscheidende Mitgliederversammlung, von 26 gültigen Stimmen entfielen 21 auf Dick, fünf auf Lieth. Damit erhielt Dick rund 81 Prozent Zustimmung.
Dick ist Jurist und war lange in der SPD aktiv
Dick ist 55 Jahre alt, Jurist und Gesundheitsökonom, er war unter anderem in leitender Position in einer obersten Landesbehörde tätig. Er war lange in der SPD aktiv, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender der SPD Rösrath, bevor er die Partei verließ und gemeinsam mit anderen 2020 die Wählergemeinschaft ZLR gründete, die bei der Kommunalwahl 2020 zwei Mandate im Stadtrat erhielt.
Im Rennen um das Bürgermeisteramt kann er insbesondere seine Verwaltungserfahrung in die Waagschale werfen, aber auch langjährige politische Erfahrung in anderen Kommunen. Lieth zeigte sich nach der Grünen-Mitgliederversammlung am Freitagabend überrascht von dem Votum seiner Partei: Er habe ein anderes Ergebnis erwartet, sagte er gegenüber dieser Zeitung.
Der unterlegene Wolfgang Lieth tritt bei den Grünen aus
Zuvor hatte er sich eingehend Gedanken gemacht über seine Schwerpunkte als möglicher Bürgermeisterkandidat. So wollte er kompetente Personen aus der Stadtgesellschaft, auch aus anderen Parteien, einbinden – sie sollten den Bürgermeister in einem unterstützenden Gremium, einem „City-Board“, beraten.
Am Samstag erklärte Lieth seinen Parteiaustritt bei den Grünen „aufgrund der mir bislang nicht bewussten, aber wohl doch inhaltlich gegebenen starken Unterschiede darin, wie gemeinsame grüne Werte umzusetzen sind“. Hintergrund sind politische Akzente, die Lieth im Zusammenhang mit seiner Bewerbung um die Bürgermeisterkandidatur setzte: Zum Beispiel wollte er beim Tempo 30 eine weniger weitgehende Lösung, um dafür auch eine Mehrheit bei Bürgerinnen und Bürgern zu finden (wir berichteten).
Dick setzt auf Integration, Zusammenhalt und Nachhaltigkeit
Der erfolgreiche Kandidat Dick wiederum betonte, wie wichtig eine gemeinsame Vision für die Stadt sei: „Ich setze mich für ein Rösrath ein, in dem sich alle Bürgerinnen und Bürger wohlfühlen – eine Stadt mit lebendiger Kultur, erfolgreicher Wirtschaft und einer Verwaltung, die für die Menschen da ist. Integration, Zusammenhalt und nachhaltige Entwicklung sind die zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Gemeinsam müssen wir Lösungen finden, die Rösrath stärken und fit für die Zukunft machen.“
Lisa Zydra, Vorstandssprecherin der Grünen Rösrath, erklärte: „Wir freuen uns über das klare Votum für Giselher Dick. Die inhaltlichen Überschneidungen zwischen den Grünen und ZLR sind groß – genau darin liegt unsere Stärke. Jetzt gehen wir mit vereinter Kraft in den Wahlkampf für ein nachhaltiges, soziales und zukunftsfähiges Rösrath.“