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Drei Monate keine BesserungGroßer Ärger wegen Schlaglöchern nach Glasfaser-Ausbau in Rösrath

Lesezeit 3 Minuten
Eine der vielen kritisierten Stolperkanten nach dem Ausbau für das Glasfaserkabel.

Eine der vielen kritisierten Stolperkanten nach dem Ausbau für das Glasfaserkabel.

Die Bürgermeisterin soll Nachrichten seit Monaten unbeantwortet lassen. „So kann man nicht mit Leuten kommunizieren“, beschwert sich ein Anwohner.

Über unliebsame Begleiterscheinungen des Glasfaserausbaus im Rösrather Stadtgebiet klagen betroffene Anwohner weiterhin. Zum Verlegen der Leitungen müssen Straßen aufgerissen werden. Und es zieht sich oftmals in die Länge, bis sie wieder vollständig in Ordnung gebracht sind. Schon im Juli berichtete diese Zeitung über die Situation in Kleineichen, wo das Unternehmen Novanetz seit Jahresbeginn den Glasfaserausbau vornimmt.

Schon vor vielen Monaten wurden dort Leitungen verlegt, doch der Straßenbelag ist immer noch nur provisorisch wiederhergestellt. Darauf wiesen Betroffene gegenüber dieser Zeitung schon im Juli hin, doch die Klagen von Anwohnerseite dauern an.

Rösraths Bürgermeisterin lässt Nachrichten unbeantwortet

Betroffene haben sich nach eigenen Angaben auch an die Stadtverwaltung gewandt, sie fühlen sich von dieser aber alleingelassen. Mehrere Nachrichten, die er bei Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) hinterlassen habe, seien ohne Antwort geblieben, berichtet Jakob-Heinz Horn aus Kleineichen.

„So kann man nicht mit Leuten kommunizieren“, kritisiert er. Er beklagt sich über weiter vorhandene Stolperfallen durch die nur provisorische Abdeckung von Baugruben. Das bedeute Gefahren, zum Beispiel für Fahrräder oder Rollatoren. Sie könnten in Schlaglöcher fahren oder in gefährliche Rillen geraten. So macht Horn sich Sorgen um eine Nachbarin, die mit dem Rollator unterwegs ist: „Wenn die in die Rille kommt, liegt sie schon auf der Nase.“

Auch Betroffene aus Hoffnungsthal haben sich bei dieser Zeitung gemeldet, die im Zusammenhang mit dem dortigen Glasfaserausbau über immer noch nicht wiederhergestellte Straßenbeläge klagen.

Nach drei Monaten keine Besserung auf vielen Straßen in Rösrath

Auf Anfrage dieser Zeitung im Juli zeigte die Stadt Rösrath, die für den Unterhalt der betroffenen Straßen zuständig ist, Verständnis für die Anwohnerkritik, erklärte die Situation aber mit dem noch laufenden Ausbau. Die bislang eingebaute Asphalttragschicht sei „faktisch kein Provisorium, sondern ein erster Teil der Asphaltarbeiten zur Wiederherstellung der Straßenoberflächen“, schrieb die Verwaltung in einer schriftlichen Mitteilung. Es fehle noch die „abschließende Asphaltdeckschicht“, diese werde „seitens des ausbauenden Unternehmens in den kommenden Wochen eingebaut werden“. Das ist aber auch drei Monate später in vielen Straßen weiter nicht der Fall.

Zunächst seien noch „die letzten Hausanschlüsse“ fertigzustellen, erklärte die Stadt im Juli. „Eine verfrühte Fertigstellung mit Asphalt könnte dazu führen, dass bei defekten Leerrohren die Glasfasern nicht eingeblasen werden können und der betroffene Straßenabschnitt erneut aufgebrochen werden muss. Dies wäre eine unnötige Mehrbelastung für die Anwohner und das Unternehmen und könnte letztlich auch zu einer längeren Bauzeit führen“, so die Stadt.

Der „Unmut der Anwohner“ sei verständlich, aber jede Baumaßnahme sei mit „vorübergehenden Einschränkungen“ und möglicherweise auch Behinderungen verbunden. Für die Verkehrssicherung sei „für die Dauer der Baumaßnahme im Baustellenbereich“ die bauausführende Firma zuständig.

Erst nach Abschluss der Bauarbeiten erfolge eine Bauabnahme durch die Stadt. Dabei werde darauf geachtet, „dass alle Straßenoberflächen wieder ordnungsgemäß hergestellt wurden“. Die Stadtverwaltung erklärte, sie stehe bei solchen Projekten „in engem Austausch“ mit der bauausführenden Firma – „beschleunigen können wir den aktuellen Baustellenfortschritt allerdings nicht“, so die Stadt.