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Streit mit VerwaltungRösrather Feuerwehr fordert Lösung für lang bekannte Probleme

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eine Einsatz der Rösrather Feuerwehr

Einsatz bei einem Brand in einem Gewerbebetrieb in Rösrath

Am Montag (17. März) trifft sich die Rösrather Wehrführung zu einem Treffen mit Politik und Verwaltung.

Es brodelt bei der Feuerwehr Rösrath: Seit Jahren bräuchte sie dringend neue Werkstätten unter anderem zur Aufarbeitung im Einsatz genutzter Atemschutzgeräte, im Hoffnungsthaler Feuerwehrhaus müssen sich Einsatzkräfte in der Fahrzeughalle umziehen, und ein neues, dringend benötigtes Übungsgelände ist auch nicht in Sicht.

Nachdem die Retter ihre Situation bei der Jahresversammlung im November Politik und Verwaltung nochmals deutlich vor Augen führten, soll nun an diesem Montag erstmals ein Arbeitskreis-Treffen stattfinden – doch in der Feuerwehr mehren sich Zweifel, dass es den politisch Verantwortlichen in der Stadt wirklich ernst mit dem Thema ist.

Mehrere Treffen

Mehrere Vorbereitungstreffen habe es gegeben, Sprachregelungen seien abgestimmt worden, aber getan habe sich seit November nichts, sagt Feuerwehrsprecher Björn Roth. Vom Übungsturm am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum, der während der Feuerwehrjahresversammlung noch für 2025 angekündigt worden sei, sei nun keine Rede mehr.

Das Grundstück an der Bergischen Landstraße, das für ein neues Feuerwehrhaus vor einiger Zeit noch als ungeeignet verworfen worden sei, solle nun politisch auch gegen Bedenken kurzfristig für einen Neubau der Grundschule durchgeboxt werden und wie das geplante neue Gewerbegebiet bei Rambrücken mal feuerwehrtechnisch von den derzeitigen Standorten aus geschützt werden könne, werde auf die lange Bank geschoben. „Mit der Feuerwehr wird sich gerne geschmückt, aber auf Augenhöhe gesprochen wird mit uns nicht“, sagt Feuerwehrsprecher Roth.

Entrüstete Politiker

Auch die Entrüstung, die etwa führende Politiker bei der Feuerwehrversammlung gezeigt hätten mit Aussagen, sie seien von der Stadtverwaltung nicht über die Lage bei der Feuerwehr informiert, wirkten angesichts eines keineswegs veränderten ehrlichen politischen Interesses seitdem kaum noch nachvollziehbar – geschweige denn, dass sich etwas verändert habe.

„Profilneurosen helfen uns nicht“, sagt Feuerwehrsprecher Roth mit Blick auf vollmundige politische Beteuerungen, denen nichts gefolgt sei. „Wir wollen keine Politik machen, wir löschen und helfen parteiübergreifend, aber wir brauchen Bedingungen, in denen unsere ehrenamtlich organisierte Freiwillige Feuerwehr arbeiten kann“, sagt Björn Roth.

Jüngst erst habe der Großeinsatz bei einem Gewerbehallenbrand am Pestalozziweg – nur wenige hundert Meter vom Rösrather Feuerwehrhaus an der Schillerstraße mit den zentralen Werkstätten im Untergeschoss entfernt – gezeigt, dass dies kaum mehr möglich sei, wenn man beispielsweise Material von einer größeren Zahl von Einsatzkräften schnell wieder aufbereiten müsse.

Offener Umgang wird eingefordert

Mit Krokodilstränen der weggehenden Beigeordneten nachzutrauern, nur um am Ende wieder der Bürgermeisterin zu schaden, helfe in der Sache nicht, zumal die wichtige Position der Technischen Beigeordneten nun wieder unbesetzt sei. „Es geht uns nicht um ein neues Feuerwehrhaus, aber wir wollen, dass man offen und ehrlich mit uns spricht und an Lösungen auch wirklich interessiert ist“, sagt Feuerwehrsprecher Roth. „Und natürlich um erträgliche Arbeitsbedingungen.“

Eine lähmende Situation, wie es sie in Rösrath seit Jahren gebe, könnte zu einem verschärften Motivationsproblem bei den ehrenamtlich aktiven Feuerwehrleuten führen, warnt Roth. „Ein Ausbildungsstagnation haben wir ja schon.“

Dabei steht außer Frage, dass ein Wegfall der ehrenamtlichen Feuerwehr die Stadt zu einer Berufsfeuerwehr verpflichten würde – die etliche Millionen kosten würde. Verwaltung und Politik müssten endlich durch einen offenen Austausch und auch durch Taten zeigen, dass sie es ernst meinten mit der Freiwilligen Feuerwehr, so Roth. Ob das beim für Montag anberaumten Treffen wirklich erfolge, werde in der Feuerwehr arg bezweifelt.