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Es fehlt an allen EndenRösrather Sozialausschuss will drittes Seniorenheim

Lesezeit 3 Minuten
neues Seniorenheim

Der Rösrather Sozialausschuss stimmt für ein drittes Seniorenheim.

  1. Die Stadt Rösrath will auf den stark wachsenden Pflegebedarf reagieren - der Sozialausschuss gab nun grünes Licht für ein drittes Seniorenheim.
  2. Es sollen Gespräche mit möglichen Betreibern erfolgen, außerdem ist ein geeignetes Grundstück zu finden.
  3. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Förderung des seniorengerechten Wohnens.

Rösrath – Mit umfangreichen Anstrengungen will die Stadt Rösrath auf den stark wachsenden Pflegebedarf reagieren. Den Anstoß dazu gab der Sozialbericht des Rheinisch-Bergischen Kreises, dieser machte auf die in den nächsten Jahren steigende Nachfrage nach stationären und ambulanten Angeboten aufmerksam. Die Stadtverwaltung hat nun ein Konzept vorgelegt, um das AngebAnot auszubauen. Die Politiker im Sozialausschuss gaben dafür grünes Licht.

Pflegebericht

Vor einem Jahr, am 12. Juni 2019, stand der Pflegebericht zum ersten Mal auf der Tagesordnung des Kreis-Sozialausschusses. Die Zahl der Pflegebedürftigen im Kreis steigt danach von 12 567 in 2017 auf 14 118 in 2022. Das sind zwölf Prozent mehr innerhalb weniger Jahre. „Im Jahr 2030 werden knapp 16 000 Pflegebedürftige zu versorgen sein und 16 587 Pflegebedürftige im Jahr 2035“, heißt es im Bericht weiter.

Bis 2022 müssten in Gladbach 144 neue Heimplätze entstehen und 165 Plätze bei Pflegediensten. Rösrath brauche 41 beziehungsweise 49 Plätze, Overath 34/44 Plätze, Kürten 26/33, Odenthal 31/30, Burscheid 24/29, Leichlingen 34/40, Wermelskirchen 47/52 Plätze. (sb)

Um dem Bedarf an vollstationären Pflegeplätzen gerecht zu werden, will sich die Stadt um die Ansiedlung eines dritten Senioren- und Pflegeheims bemühen. Es sollen Gespräche mit möglichen Betreibern erfolgen, außerdem ist ein geeignetes Grundstück zu finden. Hintergrund ist die Prognose, dass bis Ende 2022 in Rösrath 41 zusätzliche vollstationäre Pflegeplätze benötigt werden. Gleichzeitig hat das Alten- und Pflegeheim Menzlingen Ende April seinen Betrieb mit 29 Plätzen eingestellt, außerdem ist in einem der bestehenden Pflegeheime die geforderte Einzelzimmerquote nicht erfüllt, weshalb dort bis spätestens 2023 weitere 30 Plätze wegfallen werden. In den beiden noch vorhandenen Senioren- und Pflegeheimen sind derzeit 238 Plätze für vollstationäre Pflege vorhanden, hinzu kommen zehn Plätze in der Demenz-WG in Forsbach.

Ausschuss stimmt für Neubau-Projekt

Grünes Licht für einen Neubau, der mehrere Angebote für Senioren vereinen soll, gaben die Rösrather Politiker im Planungsausschuss. Das künftige Gebäude in der Hauptstraße 163 in Hoffnungsthal soll neun Wohnungen für betreutes Wohnen und zwei Einrichtungen zur Tagespflege mit insgesamt 22 Plätzen bieten. Vorgesehen ist auch eine Physiotherapie-Praxis.

„Das ist eine Einrichtung, die wir in Rösrath sehr gut brauchen können“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Mau. Vertreter von FDP, Grünen und AfD folgten dieser Sicht. Nur Ausschussvorsitzender Wolfgang Büscher (CDU) hielt das Bauvolumen aufgrund der Stellplatzzahl für „überzogen“. Am Ende stimmte der Ausschuss mit großer Mehrheit für das Projekt. (tr)

Bei der Tagespflege von Senioren ist ein bedarfsgerechter Ausbau des Angebots bereits auf den Weg gebracht, der Bauantrag für eine weitere Einrichtung mit 22 Plätzen liegt vor. Die ambulante pflegerische Versorgung erfolgt zurzeit durch vier Pflegedienste – ob sie ihre Arbeit ausbauen können, hängt laut Stadtverwaltung vor allem davon ab, dass sie das nötige Fachpersonal finden. Die Stadt setzt auf die Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, die der Rheinisch-Bergische Kreis vorsieht.

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Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Förderung des seniorengerechten Wohnens. Dazu soll es Gespräche mit Investoren geben, ein erstelltes Kataster informiert über das vorhandene Angebot. Das Beratungsangebot zum Wohnen von Senioren will die Stadt ausbauen. Dass der Ausbau des Pflegeangebots die Stadt weiter beschäftigen wird, stellt die Sozialausschuss-Vorsitzende Lioba Kumpf (SPD) fest: „Ich glaube, dass das zu einem Schwerpunktthema im Sozialbereich werden wird.“