Rösrath in der KritikEhrenamtliche ziehen sich von Projekt „Engagierte Stadt“ zurück
Rösrath – Frustriert zeigen sich die Mitglieder des ehrenamtlichen Teams für das Projekt „Engagierte Stadt“, die ihre Mitarbeit nun eingestellt haben. In einem gemeinsamen Brief an diese Zeitung beklagen sie Probleme in der Zusammenarbeit mit der Stadt Rösrath, vor allem eine unzureichende Information des Teams durch die Stadtverwaltung. Durch das Ausscheiden von Projektleiterin Kirsten Kirchhof zum Jahresende und den Rückzug des gesamten ehrenamtlichen Teams liegt aus Sicht der bisher Aktiven die gesamte Arbeit der „Engagierten Stadt“ bis auf Weiteres brach.
„Das Team, das das Netzwerk zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements mit aufgebaut hat und das über viele Kontakte, über Wissen und Erfahrung verfügt, wurde seit langem nicht mehr offen informiert und sah sich in den vergangenen Monaten konfrontiert mit nicht nachvollziehbaren Ausflüchten und Entscheidungen“, heißt es in dem Brief des Ehrenamtler-Teams zur Information durch die Stadtverwaltung.
Ehrenamtliche: „Wir wussten nicht, wie’s weitergeht“
Dass die Stadt eine halbe Stelle zur Ehrenamtskoordination neu schaffen will, sei nicht bekannt gewesen, erklärt Teammitglied Jörg Michael Pläsker im Gespräch – es sei nur davon die Rede gewesen, die Stadt wolle „personelle Ressourcen“ bereitstellen. „Wir wussten nicht, wie’s weitergeht“, sagt Pläsker mit Blick auf das angekündigte Ausscheiden von Kirchhof. Die fehlende Perspektive habe zum Rückzug des gesamten Teams beigetragen. Zugleich mangelte es aus Sicht des Teams an Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements durch die Stadt: „Die haben wir am Ende nicht so gespürt“, sagt Pläsker. Eine „Anerkennung für Ehrenamtler“ durch die Einrichtung einer halben Stelle, von der in dieser Zeitung zu lesen war, sieht das Team nicht.
Als Konsequenz aus dem Abschied von Kirchhof und des gesamten Ehrenamtler-Teams sehen die Aktiven, dass vorerst keine Arbeit der „Engagierten Stadt“ stattfindet. Bis zur Besetzung der geplanten Halbtagsstelle werde einige Zeit vergehen – die Stadt und die Bürgerstiftung nähmen „zeitlich unabsehbaren Leerlauf in Kauf“, hieß es. Zudem werde „die neue Struktur und die angekündigte Verstärkung durch eine hauptamtlich beschäftigte Fachkraft“ die durch das Ausscheiden des Ehrenamtler-Teams entstandene „Leerstelle“ vorerst „nicht auffüllen können“.
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Vor diesem Hintergrund erklärt das Team, es habe sich „schweren Herzens aus dem Projekt verabschiedet“. Die Entscheidung sei allen Beteiligten schwer gefallen, weil sie „unverändert davon überzeugt“ seien, dass „gemeinschaftliches und ehrenamtliches Engagement für ein lebendiges Miteinander unerlässlich“ sei. Sie weisen darauf hin, dass ihre Entscheidung nicht im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Projektleiterin Kirchhof stehe. Die Zusammenarbeit mit ihr „bis zum Schluss gut“ gewesen.