Protestbrief an die BahnNVR-Chefs fordern Notverkehr und Krisensitzung
Bergisch Gladbach/Köln – Im Konflikt um die „Kompletteinstellung sämtlicher S-Bahn-Linien im Rheinland“ hat die Nahverkehr Rheinland GmbH den Druck auf die Bahntochter DB Regio im Laufe des Freitags erheblich verschärft. In einem am Nachmittag veröffentlichten Schreiben nennen die obersten Repräsentanten des NVR, Geschäftsführer Heike Sedlaczek und der rheinisch-bergische Landrat Stephan Santelmann (CDU), das Vorgehen der Bahn „völlig inakzeptabel“.
Der NVR fordert das Unternehmen auf, „alles in Ihrer Macht stehende zu tun, um möglichst kurzfristig, spätestens ab Montag, auf allen Linien zumindest einen Notverkehr sicherzustellen, der eine Mindestbedienung nicht unter einem Stundentaktes vorsieht“. Bis dahin sei selbstverständlich ein Schienenersatzverkehr sicherzustellen, der den „Fahrgastbedürfnissen mit einem Mindestmaß an Qualität entspricht“.
Sedlaczek und Santelmann übers Wochenende erreichbar
Die NVR-Chefs: „Ein in manchen Regionen bloßes Verweisen auf Taxen ist als Bankrotterklärung zu bewerten und wird der Sicherung der Daseinsvorsorge keinesfalls gerecht.“
In ihrem Brief an DB-Regio-Chef Frederik Ley bieten Sedlaczek und Santelmann an, auch über das Wochenende für Gespräche zur Verfügung zu stehen: „Spätestens am Montag wird eine Krisensitzung unumgänglich sein.“ Darüber hinaus erwarte der NVR ab sofort täglich Informationen über den aktuellen Sachstand und eine Prognose für die jeweils folgenden Tage.
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Die beiden NVR-Chefs versichern, dass ihnen die „Gesamtsituation in unserer Branche mit Baustellen, Infrastrukturüberlastungen und -störungen, pandemiebedingten Einschränkungen und der Überlastung des Systems durch das Neun-Euro-Ticket etc. durchaus bewusst“ sei.
Daher sollten NVR, Bahnunternehmen, Infrastrukturbetreiber und das Land NRW gemeinsam die Situation analysieren und Möglichkeiten besprechen, um die „Wiederholung einer solchen Situation zu vermeiden“. Mit dem Schreiben protestiert der NVR gegen die Entscheidung der Bahn, den S-Bahn-Verkehr rund um Köln zunächst bis einschließlich Sonntag einzustellen.