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80.000 Euro erbeutetBetrüger gibt sich schluchzend als Sohn eines Gladbachers aus

Lesezeit 2 Minuten
Enkeltrick

Betrüger erreichen ihre Opfer oft über das Telefon. (Symbolbild) 

Rhein-Berg – Der Anrufer wirkte aufgewühlt und weinte, gab an, der Sohn des Angerufenen zu sein – und dieser glaubte ihm. Am Ende gelang es dem Betrüger und einem Komplizen, am Freitag 80 000 Euro von dem angerufenen Bergisch Gladbacher zu ergaunern.

„Der Mann am Telefon, der sich als Sohn ausgab, hatte angegeben, er habe einen Verkehrsunfall verursacht und benötige dafür eine Kaution“, berichtet Sonja Steinberger von der Pressestelle der Kreispolizei.

Auch falscher Polizist, Anwalt und Staatsanwalt spielten mit

Nachdem der Angerufene Vertrauen geschöpft hatte, übergab der vermeintliche Sohn das Telefonat dann an einen angeblichen Polizisten weiter. Der erläuterte dem Senior am anderen Ende der Leitung, dass durch den verursachten Unfall eine weitere Person durch die Verletzungen verstorben sei, wofür nun insgesamt 85 000 Euro Kaution benötigt würden.

Der Senior teilte dem Betrüger laut Polizeibericht mit, „lediglich eine Bargeldsumme in Höhe von 80000 Euro zuhause“ zu haben.

Das rät die Polizei Rhein-Berg

Überweisen oder übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.

Stellen Sie der Person, die Sie anruft, ggf. eine „Sicherheitsfrage“.

Lassen Sie sich nicht durch den Schock unter Druck setzen. Bleiben Sie ruhig.

Legen Sie auf. Vergewissern Sie sich unter der Ihnen bekannten Rufnummer, ob es sich tatsächlich um die vorgegebene Person handelt.

Involvieren Sie eine Vertrauensperson wie Nachbarn oder Angehörige.

Rufen Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle an und erkundigen sie sich über den entsprechenden Sachverhalt. Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei.

Im weiteren Verlauf erhielt der Bergisch Gladbacher Senior dann weitere Anrufe – auf seine Festnetznummer und seine mobile Rufnummer – von einem vermeintlichen Rechtsanwalt sowie einem Staatsanwalt. Letzterer gab sich als ein „Herr Kaiser“ aus und verwies darauf, dass der Senior niemanden kontaktieren dürfe, da man ihn abhöre.

Erst als echter Sohn anrief, flog Betrug auf

„Gegen 12 Uhr erschien die durch den Staatsanwalt angekündigte Abholerin des Geldes bei dem Geschädigten in der Gertrudenstraße, der ihr das Geld übergab“, so Sonja Steinberger von der Polizeipressestelle. „Als wenig später der echte Sohn des Senioren anrief, bemerkte dieser den Betrug und alarmierte die Polizei.“

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Die Abholerin des Geldes, die sich „Frau Janek“ nannte, wird wie folgt beschrieben: circa 35 Jahre alt, nach Aussage des Seniors „asiatisches Aussehen“, schulterlange schwarze Haare.

Die Polizei bittet Zeugen, sich unter (0 22 02) 20 50 zu melden.