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Suche nach neuer ErddeponieKürtens Tiefbauern drohen weite Entsorgungswege

Lesezeit 2 Minuten

Die Erddeponie Herrscherthal wird Ende 2021 vollgelaufen sein. Auch in Kürten wird nach freien Flächen gesucht.

  1. Zum 31. Dezember diesen Jahres schließt die Erddeponie am Lüderich in Overath.
  2. Noch immer hat der Bergische Abfallwirtschaftsverband keine Alternative gefunden.
  3. Was sind die Alternativen für Kürtens Tiefbauer?

Kürten – Schließt zum 31. Dezember diesen Jahres die Erddeponie am Lüderich in Overath, drohen Kürtens Tiefbauern weite Entsorgungswege für Erdaushub. Hückeswagen und Nümbrecht sind mögliche Kippstellen. Die vorhandene Deponie im Herrscherthal bei Kürten-Bechen wird Ende 2021 volllaufen. Nutzen dürfen sie nur Tiefbauer, die Gesellschafter des Betreibers sind.

Die Planungspolitiker haben in ihrer Sitzung am Donnerstag reagiert: Im Rahmen eines kreisweiten Konzeptes soll auch in der Gemeinde Kürten nach geeigneten Örtlichkeiten gesucht werden. Eine Handreichung könnte eine Vorzugsliste aus dem Jahre 2000 sein, ließen Politiker von Freien Wählern und CDU durchblicken.

Alte Vorschläge sollen noch einmal geprüft werden

Hinter dem später aufgegebenen Großdeponie-Plan für den Ortsteil Neuensaal hatten die damaligen Planungspolitiker Flächen in Blissenbach (nahe Spitze) und Kotterhof (zu Olpe) genannt. Auch Flächen bei Ommerborn (teils Wipperfürther Gebiet) und in Spitze waren vor zwei Jahrzehnten in der engeren Auswahl. Die Vorschläge von damals soll der zuständige Bergische Abfallwirtschaftsverband BAV jetzt erneut prüfen.

Deren Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths war gemeinsam mit Kreis-Vertreterin Elke Reichert in den Ausschuss gekommen. Die Entsorgungsexpertin appellierte an die Politiker: „Können Sie uns einen Standort sagen?“ Das klang so, als wäre der BAV am Ende des Lateins.

Problematisch für die Kürtener Tiefbauer sei vor allem, dass die Erddeponie vor der Türe im Herrscherthal (Nähe Bechen) nur von den Mitgliedern der Betreiber-GmbH genutzt werden dürfe. Diese Deponie habe nur noch 27 000 Kubikmeter frei. Voraussichtlich zum Jahresende 2021 werde sie geschlossen. Dann sei eine Erddeponie in Hückeswagen der nächste Standort. Allerdings nur für unbelasteten Erdaushub. Belastetes Material könne zu einer Erddeponie in Köln gebracht werden.

Zwei Abfuhrstellen sind besser als eine große Deponie

„Wir erwarten Vorschläge von Ihnen“, drehte Helmut Müller (CDU) die Frage um. Statt einer großen Erddeponie seien zwei Abfuhrstellen im Kreis besser. Er werde auf keinen Fall einer Großdeponie zustimmen, kündigte Jürgen Piltz, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, an. Der Grüne Klaus Aßheuer warnte davor, die Kipplaster „anzulocken“: „Kürten hat keine Infrastruktur beim Verkehr.“ Dass zwei bis drei neue Deponie sinnvoll seien, meinte Dagobert Sagroda (FDP).

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„Wir suchen überall“, berichtete die BAV-Chefin. Aber das Bergische Land sei „sehr zersiedelt“, und meist stehe irgendwo ein Haus in der Nähe, das die Deponie verhindere. „Wir haben wirklich schon alle Bürgermeister angeschrieben“, sagte Monika Lichtinghagen-Wirths über die Suche des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes. Über 100 Vorschläge im Verbandsgebiet seien geprüft und verworfen worden.