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Viele Christkinder in Rhein-Berg„Es war wohl eine kuschelige Zeit“

Lesezeit 5 Minuten

Anya mit ihren Eltern Narendra Reddy Lokireddy und Keerthi Reddy Bommareddy. Anya kam am Heiligen Abend im Evangelischen Krankenhaus zur Welt.

Rhein-Berg – Die Hebammen im Bensberger Vinzenz-Pallotti-Hospital hatten an den Weihnachtsfeiertagen keine ruhige Minute, halfen mitunter zwei Kindern gleichzeitig auf die Welt. Acht Babys kamen am 24. Dezember, vier am 25. Dezember, und sieben waren am 26. Dezember schon da oder noch unterwegs. Theresa Holzbrecher ist Hebamme, sie lachte und freute sich und merkte liebevoll an: „Es war wohl eine kuschelige Zeit.“

Dante Aaron Elis Schütz kam an Heiligabend schon mittags um 12.24 Uhr zur Welt. Er ist 54 Zentimeter groß und ist 3850 Gramm schwer. Sicher wollte er schon einen Tag zuvor seine Mutter Alexandra-Sophie (40) zum Geburtstag überraschen, hatte sich auch zeitig auf den Weg gemacht. Aber als er nach drei Tagen immer noch unterwegs war, half man ihm mit Kaiserschnitt.

Die kleine Enya Marie mit ihren Eltern Verena Herl und Kay Göbel, der vom Erlebnis der Geburt sehr beeindruckt gewesen ist.

Vater Timothius Simon Antonio Schütz (40) hat halbsardische Wurzeln. Er war bei der Entbindung dabei. Seine Frau sagt: „Er ist jetzt abgehärtet für alles, hat mir wunderbar beigestanden. Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft.“ Die ehemalige Refratherin kam ins VPH, weil ihre Schwester hier geboren wurde und auch Freundinnen sehr zufrieden sind. Ihrem Sohn wünschen die Eltern Gesundheit, und dass er viele gute Erfahrungen in seinem Leben machen kann. „Es war ein wahnsinniges Wunder, als wir ihn das erste Mal gesehen haben.“

In Gedanken mitgefühlt

Die kleine Nikki Barmaki hingegen hat es geschafft und konnte ihrem Vater Mohammadreza Barmaki (38) am zweiten Weihnachtsfeiertag persönlich zum Geburtstag gratulieren. Sie ist 51 Zentimeter groß, wiegt 3300 Gramm und kam am 24. Dezember als erstes Baby schon um 10 Uhr zur Welt. Mama Bahareh Roozbeh (36) hat die normale, zwölfstündige Geburt allein bewältigt, während der Vater mit Sohn Arnik zu Hause in Gedanken mitfühlte. Das Paar war 2018 und 2019 aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Die Eltern wünschen ihrer Tochter Gesundheit, das sei das Wichtigste. Sie sind begeistert vom VPH. Es sei ein sehr gutes Krankenhaus mit wunderbarem Personal, sehr nett und professionell.

Léna ist das Kind von Tamara und Robert Rúzsa.

Léna Rúzsa ist 54 Zentimeter groß und wiegt 3800 Gramm. Sie kam um 12.43 Uhr an und war nach zwölf Stunden da. Vater Robert (32) war bei der Entbindung dabei, das fand Mutter Tamara (29) schlichtweg „gut“. Die junge Familie hat alles prima überstanden. Und zu Hause wartet Hanna (4) sicher schon ganz gespannt, sie darf ihre Schwester am heutigen Montag das erste Mal sehen.

Die Entbindungsgeschichte um Luka Morita sei „zum Verlieben friedlich“ gewesen, beschreibt der nunmehr dreifache Vater Rainer Morita (49) seine Erlebnisse in der Heiligen Nacht. Die Familie lebt in Solingen und rechnete damit, dass die Geburt schnell verlaufen wird. „Wir sind um 23.20 Uhr mit der ersten Wehe direkt los und ich sorgte mich, am Autobahnkreuz Köln-Ost wie üblich im Stau stecken zu bleiben. Ehefrau Nana (39) sei sehr nervös gewesen. „Doch plötzlich entstand eine sehr friedliche Stimmung: kein Verkehr, kein Regen, kein Sturm mehr, Mondsichel über Köln, 0.20 Uhr im Kreißsaal.

Fünf Weinachtskinder in Bergisch Gladbach

Um 1.59 Uhr machte Luka seine ersten Atemzüge und schlief gesund und sichtbar zufrieden im Arm seines Vaters ein. Für den war es ein ganz besonderer Moment, den er auch besonders wahrnehm. Er beschreibt das als „karmisches Zusammensein im Zeichen des Friedens“. „Luka steht für die Person, die ins Licht hineingeboren wird“, erklärt er und wünscht ihm und allen die Fähigkeit, in der Dunkelheit viel Licht und Zuversicht zu erkennen. Das Elternpaar hat sich 2008 in Japan kennengelernt, spricht japanisch miteinander. Luka ist 50 Zentimeter groß und wiegt 3650 Gramm. Die Familie verließ noch Weihnachten das Krankenhaus.

Auf dem Arm von Mutter Nana und bei Vater Rainer fühlt sich der kleine Luka Morita wohl.

Im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach stand Hebamme Birgit Dries den Eltern zur Seite und half fünf Weihnachtskindern auf die Welt. Zwei davon sind Anya und Enya. Narendra Reddy Lokireddy (33) kam 2014 aus Indien nach Deutschland, seine Frau Keerthi Reddy Bommareddy (26) vier Jahre später. Seit dem 24.Dezember um 17.43 Uhr ist ihr Glück nun rund, denn ihre Tochter Anya macht die junge Familie komplett. Die Kleine ist 50 Zentimeter groß und wiegt 2950 Gramm. Sie beeilte sich und legte den Weg zu ihren glücklichen Eltern in nur sechs Stunden zurück, hatte sich um 11.30 Uhr auf den Weg gemacht.

Dante Aaron Elis Schütz ist ein Heiligabend-Baby.

Ihr Vater kam um 15.30 Uhr dann auch in den Kreißsaal und stand den beiden bei: „Wow, das ist ein sehr großartiges und einzigartiges Erlebnis in meinem Leben, wenn mein Kind zur Welt kommt. Bei uns in Indien geht so was nicht. Ich bin sehr glücklich, wenn ich erzähle, dass ich die Nabelschnur durchtrennt habe. Die Großeltern waren überwältigt, konnten es erst nicht glauben.“ Auch die Unterstützung im EVK sei total nett und toll, super. Die Eltern wünschen ihrer Tochter, dass sie hier in Deutschland immer glücklich bleibt, und freuen sich auf ihr Zuhause in Heidkamp.

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Die Entbindung von Enya Marie Herl begann 44 Stunden vorher mit der geplatzten Fruchtblase und viel Nervenanspannung. Papa Kay Göbel (43) durfte Mutter Verena Herl (36) nach einem Corona-Schnelltest zwar ins EVK bringen, musste dann aber bis zum frühen Morgen des 24. Dezember erst mal wieder gehen. Es sei schrecklich für ihn gewesen, seine Frau allein zu lassen. Beim „Mitpressen“ dann sei er auch noch kurz kollabiert, allerdings nur wegen der FFP2-Maske. „Es war so viel los, zwischendurch waren wir auch alleine, aber der Arzt und die Hebamme haben immer nach uns geguckt.“ Enya ist 51 Zentimeter groß, wiegt 3370 Gramm und kam endlich am 24. Dezember um 16.23 Uhr an. Papa Kay kann das Erlebte noch gar nicht fassen. „Sie mag es nicht, wenn sie umgezogen wird, und schreit, wir nehmen zukünftig warme Tücher, das ist angenehmer für sie.“ Es sei ein Wunder, dass seine kleine Tochter nun da ist. Er wünscht ihr, dass alles so in Ordnung bleibt.