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Wer weiß schon, dass Rehe bellen?Waldschule in Rhein-Berg startet nach Pandemie-Pause

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Walschule 060721

Die Grundschulkinder sind fasziniert von den Tierpräparaten, die sie betrachten und anfassen dürfen.

Rhein-Berg-Kreis – Wer bei Gabriele Pollerhoff in die Schule gegangen ist, der weiß, wie der Hase läuft. Die Overatherin ist Naturpädagogin und Leiterin der Rollenden Waldschule. Nach pandemiebedingter Pause ist das Angebot der Kreisjägerschaft wieder auf Tour, mit neuem Fahrzeug und modernisierter Ausstattung.Erste Station war die Katholische Grundschule in Odenthal-Voiswinkel; schließlich hatten sich die heutigen Viertklässler mächtig für das neue Erscheinungsbild ins Zeug gelegt und die Einnahmen des Sponsorenlaufs für die Folierung des Fahrzeugs gespendet, das im Zeichen von Wildschwein, Dachs und Eichhörnchen durchs Kreisgebiet tourt.

50 bis 70 Einsätze jedes Jahr

Für die Feuertaufe hatte Gabriele Pollerhoff einen Wasserballon im Gepäck, dazu kleine Geschenke wie Lesezeichen oder Informationen über Tierspuren. Etwa 50 bis 70 Einsätze hat die Rollende Waldschule pro Jahr, macht bei Stadtfesten, zum Weltkindertag, bei Waldjugendspielen Station und steht im Herbst eine ganze Woche lang am Forsthaus Steinhaus. Informationen und nicht zuletzt die Präparate sollen dem Nachwuchs ein Gespür für die Natur und Achtung vor den Tieren vermitteln.

Waldschule 060721

Gaby Pollerhof von der Rollenden Waldschule

„Die Kinder sehen: Da läuft der Hase, der hat schwarze Spitzen an den Ohren, und die heißen Löffel. Und sie erfahren, dass das Gehörn vom Rehbock jedes Jahr abfällt“, freut sich „Schulleiterin“ Pollerhoff. Nicht selten überraschen die Kleinen dann auch ihre Eltern. Welcher Erwachsene weiß denn schon, dass ein Rehbock wie ein Dackel bellt, wenn er „schreckt“, wie es in der Jägersprache heißt. Dann ist Alarm im Revier.

Waldsofa aus Fichtenästen und Laub

Einige neue Präparate sind auch an Bord; die alten waren vor allem an den Ohren etwas abgegriffen. Die Kinder freuen sich jedenfalls, dass sie die ausgestopften Waldbewohner wieder anfassen dürfen. Seltsamerweise ist vor allem der Igel begehrt, hat die Overatherin erfahren sowie das Eichhörnchen bei den Kleinen. Die Kinder erleben in der Waldschule den Unterschied zwischen weichem Fuchsfell und den harten Borsten des Wildschweins, das mit Frischlingen ebenso zur Ausstattung gehört wie Marder, Kauz und Uhu, Waldohreule oder auch ein veritabler Rehbock.

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Und weil nicht nur das Klassenzimmer, sondern auch die Natur ein guter Lernort ist, gibt es bei entsprechenden Veranstaltungen auch schon mal Gelegenheit, mit der Becherlupe zu schauen, was sich so am Boden oder im Wasser tummelt, Tierspuren zu identifizieren oder ein gemütliches Waldsofa aus Fichtenästen und Laub zu bauen.

Wer die im Scherfbachtal stationierte Rollende Waldschule der Kreisjägerschaft buchen möchte, kann sich telefonisch unter 0171/3 16 51 70 oder per Mail bei gpollerhoff@t-online.de melden.