AboAbonnieren

13 StockwerkeDas Hochhaus in Bedburg bleibt im Bauplan

Lesezeit 2 Minuten
Hochhaus Bedburg bleibt im Bauplan

Im Entwurf der Architekten und Stadtplaner Kister, Scheithauer und Gross hat die neue Stadt mit dem umstrittenen Hochhaus ein modernes Ambiente.

  1. Das Hochhaus, das in Bedburg entstehen soll, bleibt im Bauplan.
  2. Grüne, FDP und CDU hatten eine Beschränkung auf sechs Stockwerke gefordert.
  3. Diesen Antrag hatte der Stadtentwicklungsausschuss mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Bedburg – Das Hochhaus bleibt Bestandteil des noch nicht verabschiedeten Bebauungsplans für das Gelände der Zuckerfabrik. Der Stadtentwicklungsausschuss hat einen Antrag von CDU, Grünen und FDP, nach dem die Bauhöhe auf sechs Geschosse begrenzt werden soll, mit knapper Mehrheit abgelehnt.

„Niemand in Bedburg findet ein Hochhaus mit 13 Stockwerken gut“, begründete Manfred Speuser (CDU) den Antrag. Zudem machte der Bedenken geltend zur Standsicherheit, da der kritische Baugrund auf dem ehemaligen Fabrikgelände nur bis zum Kellerniveau dauerhaft abgepumpt werde. „Die Säulen für solch ein großes Gebäude stünden im Wasser.“ Sein Fraktionskollege Andreas Becker schimpfte: „Das soll hier durchgepeitscht werden wie in Großbritannien. Das ist verantwortungslose Politik.“

„Es ist verrückt“

Jochen vom Berg (parteiloser Sprecher der Grünen), der einräumte, dass er das Hochhaus zunächst „schön“ fand, sekundierte: „Das funktioniert nicht. Es ist verrückt, ein Hochhaus zu bauen, wenn anderenorts solche Gebäude abgerissen werden.“

„Das Neubaugebiet wäre ein Wachstumsimpuls, aber trotz 3000 neuer Einwohner muss das Stadtbild bewahrt bleiben. Viele Bedburger wollen das gar nicht glauben, dass ein solches Hochhaus entstehen soll“, warf Pavel Chutilov (FDP) in die Debatte.

Kein billiger sozialer Wohnraum

„Das wird kein billiger sozialer Wohnraum antiquierter Bauformen. Heute kann ein Hochhaus für Lifestyle und hochwertigen Wohnraum stehen und ein Luxusprodukt sein“, entgegnete Markus Giesen (FWG). Auch Rudolf Nitsche (SPD) verteidigte den bereits im Februar mehrheitlich dem Rat empfohlenen Bebauungsplanentwurf.

„Bei mehreren Veranstaltungen habe ich von Bürgern gehört, dass die Meinungen durch die Bank positiv sind. Sie wollen eine Reihenhaussiedlung, aber das rechnet sich nicht.“ Er fordert von den Gegnern ein Abrücken von der kompromisslosen Forderung nach höchstens sechs Etagen.

Investor verhandlungsbereit

Bürgermeister Sascha Solbach (SPD) berichtete auf Nachfrage von weiteren Gesprächen mit dem Investor. „Von dort wurde Verhandlungsbereitschaft signalisiert.“ Zudem stünde im Entwurf „zehn bis 13 Geschosse“. Eine „Maximalforderung“ von sechs Etagen sei „nicht förderlich“. Ihm sei „daran gelegen, dass die Gegner nicht passiv auf ihrer Forderung beharren, sondern diese verlassen“.

Das Konzept müsse stimmen. Und der Architekt habe stets betont, dass das Gebäude nicht isoliert betrachtet werden dürfe. Ein Fixpunkt in der Silhouette sei jedoch notwendig. „Ob es dann neun, zehn oder 13 Etagen werden, ist nicht entscheidend. 13 werden es wohl nicht“, legte sich Solbach fest.

Das könnte Sie auch interessieren:

Er will kurzfristig die Fraktionen zu einem Gespräch als „Dialogangebot“ zur Suche nach einem Kompromiss bitten. „Eine Zuspitzung der Diskussion ist dem Projekt nicht angemessen.“ Der Rat soll den Bebauungsplan in seiner Sitzung am Dienstag, 5. November, 18 Uhr, im Schloss beschließen.