Wilde Halden entdecktLastwagenladung voller Müll in Bedburg abgekippt
Bedburg/Kerpen – Eine Lkw-Ladung Holzabfälle in den Wald zu karren, ist schon eine Aufgabe – und strafbar dazu. Das Ordnungsamt der Stadt Bedburg versucht zurzeit zu ermitteln, wer sich die Mühe gemacht hat, obwohl es viel einfacher wäre, den Müll legal und meist kostenlos zu entsorgen. Wie auch ein Kerpener Beispiel zeigt, Müllablagerungen in der Natur sind ein alltägliches Ärgernis für die Mitarbeiter der Bauhöfe in allen Kommunen, die den Dreck dann entsorgen müssen.
Naturschutzberater Rolf Thiemann hat den Haufen Bretter, Latten und Paneelen im Bereich des Peringssees in Bedburg entdeckt und sofort das Ordnungsamt eingeschaltet. Eine blaue Holzwand mit Schalter und Stecker sei so markant, sagt er, dass sie vielleicht jemand wiedererkennt und Hinweise auf den Täter geben könnte.
Ordnungsamt-Mitarbeiter werden zu Detektiven
Das Ordnungsamt wird in solchen Fällen immer detektivisch tätig. „Häufig finden sich an Müllhalden persönliche Gegenstände oder Schriftstücke, die direkt zum Täter führen“, sagt Pressesprecherin Gabriela Leibl. Häufig seien es Privatleute, manchmal stießen Stadtbediensteten aber auch auf Entsorgungsunternehmen, die billig Entrümpelungen anböten, dann aber die Gebühren für eine ordnungsgemäße Abfallbeseitigung sparen wollten.
Wer Hinweise auf die Täter für diese oder andere Müllablagerungen geben kann, wendet sich unter 02272/81153 an Naturschutzberater Rolf Thiemann oder unter 02272/4020 an das Ordnungsamt der Stadt Bedburg.
Keine Seltenheit
Auch in Kerpen sind illegale Müllablagerungen keine Seltenheit. Inzwischen gibt es allerdings eine Reihe von engagierten Bürgern, die solche „wilden“ Müllkippen der Stadtverwaltung melden. Dies tat auch ein Sindorfer, der nicht genannt werden möchte. Bei einer Radtour in Richtung Buir entdeckte er in der vergangenen Woche gleich zwei große Müllhaufen. Zwischen Geilrath und Buir verläuft ein Radweg. Parallel dazu wurden die Haufen aus Blechregalen, Bauschutt und vielem mehr abgekippt.
„Das ist ein großes Trauerspiel“, sagt Stadtrat Klaus Ripp, an den sich Bürger in diesem Fall gewendet hatten. Auch an der Zufahrt zum ehemaligen Klarahof bei Geilrath sei in den vergangenen Wochen „anhängerweise“ Müll weggeworfen worden. Ripp vermutet, dass „irgendwelche dubiosen Bauunternehmen“ sich auf diese Weise ihres Schutts entledigen.
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„Wenn es Kerpener Bürger wären, könnten die den städtischen Wertstoffhof kostenlos nutzen. So belasten diese Abkippungen den allgemeinen Haushalt der Müllgebühren. Kurz gesagt: Das zahlen wir alle.“ Auch in Blatzheim am Katharinenhof seien jüngst „eimerweise Farbreste“ abgestellt worden. Ripp: „Es vergeht fast keine Woche, ohne dass irgendwo was auftaucht.“ Zum Glück reagiere die Stadt meistens direkt und hole den Müll in wenigen Tagen ab. Langfristig helfe nur eines, sagt Ripp: „Die Leute sollen die Augen offenhalten, damit man irgendwann einmal die Verursacher erwischt.“