AboAbonnieren

Rettungsaktion wegen UmbauarbeitenNur Igel Johanna im Bedburger Schlosspark gefunden

Lesezeit 2 Minuten
Ein Igel ist in einer Decke gehüllt und liegt auf einer Zeitung.

Bei der Rettungsaktion im Bedburger Schlosspark fanden die Helfer lediglich einen Igel. „Johanna“ wird jetzt aufgepäppelt.

Eine Woche lang hatten Tierschützer Zeit, vor dem Umbau im Bedburger Schlosspark nach Igeln zu suchen. Gefunden wurde nur ein Tier.

Die auf eine Woche angesetzte Suche nach Igeln im Schlosspark Bedburg ist nach Ansicht von der Igelstation Erftigel ein Erfolg – auch wenn die rund 60 Helfer lediglich einen Igel gefunden haben. Johanna, wie die Igeldame von ihren Rettern getauft wurde, ist gleich am ersten Tag entdeckt worden und hat nach Angaben der Igelstation bereits 100 Gramm zugenommen. „Johanna wird jetzt bald in den Winterschlaf gehen“, sagt eine Sprecherin der Erftigel.

Ein Erfolg sei die Aktion, weil ihr vorher auch von Igelfachleuten vorhergesagt worden sei, dass sie gar keine Igel finden würden. „Igel graben sich ein und sind tarnfarben, es ist extrem schwierig sie zu entdecken“, sagt die Ehrenamtlerin. „Auf Johanna hätte man auch drauftreten können, so gut war sie versteckt.“ Die Igeldame werde sicher noch rund 20 Igeln das Leben schenken. „Allein schon deswegen hat es sich gelohnt.“

Fällung von Bäumen im Schlosspark Bedburg geplant

Aktiv wurden die Helfer, weil der Schlosspark seit Montag umgebaut wird. Innerhalb von zwei Jahren soll dem Park ein neues Gesicht gegeben werden. Dazu sind auch Fällungen von Bäumen geplant. Tatsächlich habe man wegen des starken Schneefalls nur etwa zweieinhalb Tage intensiv suchen können, sagt die Sprecherin. Nur zwei von geplant sechs Abschnitten habe man absuchen können.

„Johanna wurde genau zwischen zwei Bäumen gefunden, die für eine Fällung markiert wurden“, sagt die Sprecherin der Igelstation. Damit sei es höchstwahrscheinlich gewesen, dass sie bei dem Umbau des Schlossparks getötet worden wäre. „Entweder wäre ein Bagger über sie drübergefahren, oder ein Baum wäre auf sie gefallen.“

Mit dem Beginn des Umbaus ist die Rettungsaktion aber noch nicht beendet, hofft die Sprecherin. „Wir wollen das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen und im Sommer wieder auf die Suche gehen und Lebendfallen aufstellen, wenn uns das erlaubt wird.“

In dieser Zeit dürfe nicht gefällt werden, und die Suche nach den dann aktiven Tieren sei einfacher. Die Ehrenamtlerin geht nach Aussagen des Bedburger Bauhofs davon aus, dass es im Schlosspark eine Population von 30 bis 50 Igeln gibt.