Der Standort für den Notarzt ist gesichert, nun soll auch die Ambulanz des Krankenhauses Bedburg gerettet werden.
Aus für KrankenhausNotfallambulanz soll möglichst in Bedburg bleiben
„Der Schock sitzt immer noch tief“, sagt Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach über das Aus für das in finanzielle Schieflage geratene Krankenhaus St.-Hubertus-Stift am Monatsende. Es werde weiter darum gerungen, möglichst viel Infrastruktur am Standort zu erhalten. Bereits vorige Woche Freitag (10. Januar) sei es in Gesprächen mit Kreis, Klinik und Insolvenzverwalter gelungen, den Notarzt dauerhaft in Bedburg zu sichern.
Nun sei das Ziel, auch die Notfallambulanz zu retten, um eine ortsnahe Versorgung zu gewährleisten. „Dazu werden wir Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung und mit dem Kreis suchen“, sagte Solbach. Der Rhein-Erft-Kreis ist Träger des Rettungsdienstes - und für ihn gilt es, die im Rettungsdienstbedarfsplan gesetzten Schutzziele zu erfüllen. Dazu zählt etwa, dass der Rettungsdienst innerhalb von acht Minuten an einem Einsatzort sein soll.
Bedburg: Große Sorgen auch in den Nachbarkommunen
Sollte die Ambulanz wegfallen, wäre die nächstgelegene Anlaufstelle im Notfall das Krankenhaus Bergheim. Ebenfalls - noch - nahe: das Krankenhaus Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Beide Häuser sind von Bedburg aus in etwa einer Viertelstunde zu erreichen. Doch auch im benachbarten Grevenbroich stehen grundlegende Änderungen an. Das Krankenhaus erhält eine neue Gewichtung hin zur Geriatrie, die Notaufnahme soll geschlossen werden.
Sorgen macht man sich daher angesichts des Aus für das Bedburger Krankenhaus auch jenseits der Kreisgrenze, in Rommerskirchen etwa. Wegen der ebenfalls drohenden Schließung der Notfallambulanz im Krankenhaus Grevenbroich war Bürgerinnen und Bürger dort Bedburg als Alternative im Notfall genannt worden.
„Diese Alternative wird nun hinfällig“, sagt Rommerskirchens Bürgermeister Michael Mertens. Eine funktionierende Notfallversorgung sei immens wichtig. „Die Menschen wollen schlichtweg wissen, dass auch in Zukunft eine Versorgung im Notfall jederzeit sichergestellt ist.“
Bereits jetzt sei eine zeitnahe Versorgung nicht immer gewährleistet, zudem werden „in Grevenbroich und nun auch in Bedburg Intensivbetten abgebaut, die vor nicht allzu langer Zeit in Deutschland händeringend gesucht wurden“. Eine weitere Verschlechterung der klinischen Versorgung bedeute gleichzeitig eine Verschlechterung der rettungsdienstlichen Versorgung durch längere Fahr- und Einsatzzeiten.
Bedburg: Sorge um Engpässe in der Notfallversorgung
„Die Versorgung durch eine Notfallambulanz muss mit den benachbarten Häusern unbedingt und zeitnah abgestimmt werden“, sagt Bedburgs CDU-Vorsitzender Wolfgang Esser. Und der Fraktionsvorsitzende Michael Stupp kündigt an, dass man sich für „eine zentrumsverträgliche Nachnutzung, insbesondere im Sinne einer gesundheitlichen Nahversorgung“ einsetzen werde.
Auch die Freie Wählergemeinschaft fürchtet Engpässe in der Notfallversorgung. „Dass die Verantwortlichen für diese Entscheidung die medizinische Versorgung im Nordkreis aus ihrer Sicht nicht als gefährdet ansehen, da die Krankenhäuser in Bergheim und Frechen die Patienten aus Bedburg ebenfalls aufnehmen könnten, mag man dem Umstand gutschreiben, dass eben genau diese Verantwortlichen nicht in Bedburg wohnen“, teilt die FWG mit.