Der Song für Gloria Massambas Bewerbung für den deutschen Vorentscheid für den ESC steht. Produziert wird er in Bedburg.
Auf dem Weg nach MalmöSängerin aus Frechen will mit kölschen Tönen zum Eurovision Song Contest
Im Sommer ist Gloria Massamba beim Erftkreis-Lied-Contest (ELC) für Frechen angetreten und hat triumphal gesiegt. Nun greift sie nach den europäischen Sternen: Die junge Frechener Sängerin will Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) 2024 im schwedischen Malmö vertreten.
„Let us start over again and face life with a smile“ – zu Deutsch in etwa „Lass uns neu anfangen und dem Leben mit einem Lächeln begegnen“ – heißt es in dem positiven Refrain. Diese Haltung könnte sich als passend erweisen, wenn man bedenkt, wie schlecht die deutschen Beiträge beim ESC in den vergangenen Jahren abgeschnitten haben.
Mit der kleinen Schwester des ESC fing alles an
Angefangen hat die Geschichte um die ESC-Teilnahme bei der kleinen Schwester des ESC, dem ELC. Im Rahmen der Elsdorfer Sommerfestival-Reihe „Musik mit Aussicht“ am Tagebaurand, das der Elsdorfer Kulturorganisator Robert Wassenberg vor drei Jahren „erfunden“ hat, trat Gloria Massamba im Juli 2023 mit dem Song „Teardrops“ an. Sie gewann den Wettbewerb der zehn Städte im Kreis haushoch.
Wassenberg und Dieter Kirchenbauer, musikalischer Leiter der Reihe, schauten sich verdutzt an ob ihres herausragenden Auftritts. Mit dieser tollen Stimme müsse man zum ESC, sagte Kirchenbauer spontan dem begeistert johlenden Publikum.
Zurück in seinem Bedburger Aufnahmestudio machte sich Kirchenbauer an die Arbeit und schneiderte Massamba einen Song auf den Leib, der vor Lebensfreude nur so sprüht, wie die Sängerin bei der Vorstellung des Songs im Bedburger Kirchenbauer-Studio unter Beweis stellte. Die bekannte Bedburger Sängerinnen-Kollegin und Stimmtrainerin Christine Ladda schrieb einen ebenso zur Künstlerin passenden englischsprachigen Text. „Wir stehen im Dunkeln, aber wir können uns entschließen, das Licht in unseren Herzen zu finden“, heißt es darin übersetzt. „As long as we're op jöck we'll be ok“.
Richtig gelesen: An drei Stellen hat Ladda ein paar Bröckchen Kölsch in den Text eingeschmuggelt. „Das soll überraschen und zum Suchen einladen“, begründet Ladda den originellen Sprachwechsel. „Was aus Deutschland kommt, muss ja nicht zwingend mit Lederhosen und Fischköpfen zu tun haben“, ergänzt Kirchenbauer, der alle Instrumente selbst, teils mit synthetischer Hilfe, auf den Soundtrack gespielt hat. Er nennt Gloria „Little Miss Sunshine, gegen deren strahlendes Lächeln und einnehmende Ausstrahlung man wehrlos ist“.
Schon im Alter von elf Jahren stand sie auf der Bühne
Die 22-Jährige ist in Frechen-Bachem geboren und aufgewachsen. Schon im Alter von elf Jahren hat sie bei einem Kindermusical mitgesungen, dann mit 15 erstmals bei einem Benefiz-Konzert in Frechen allein auf der Bühne gestanden. „Gesangsunterricht habe ich nie gehabt“, sagt die stimmgewaltige und modulationsfähige Sängerin.
Nach Besuch der Burgschule und der Gymnasien in Frechen und Hürth absolvierte Gloria Massamba eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Sie arbeitet zurzeit in der Personalverwaltung eines Altenheimbetreibers. Ein weiteres Hobby der jungen Frau ist neben der Musik der Tanz. Seit vielen Jahren ist sie als Funkemariechen bei den Kölschen Greesbergern aktiv.
„Das Lied handelt von Neuanfang, vom Glücklichsein und vom positivem Denken. Das passt zu meinem Denken und zu einem Leben“, sagt die Singer-Songwriter-Künstlerin. „Wir haben Bock, dass das etwas wird“, fügt sie mit einem großen Lächeln passend zu dieser Aussage hinzu.