Kommentar zu Einigung über Bedburger GewerbegebietEinfach zusammengerauft
- Stadt, Bürger und Politik finden Einigung zu Gewerbegebiet an der A61.
- Alle Seiten mussten Abstriche machen.
- Ein Kommentar
Bedburg – Dieser Ausgang war nun wirklich nicht zu erwarten, denn die Fronten schienen nach der Ratssitzung vor den Herbstferien verhärtet. Stadtverwaltung, SPD und FWG warfen der Bürgerinitiative in jener Sitzung vor, mit unsauberen Mitteln und falschen Angaben zu arbeiten. Das von mehr als 2000 Unterstützern geforderte Bürgerbegehren wurde abgeschmettert und die Initiative wiederum hielt Politik und Stadt vor, bürgerfern zu handeln. Eine Einigung schien unmöglich.
Alle Beteiligten sind glücklich
Nur ein paar Wochen später sind alle Beteiligten glücklich. In kleiner Runde haben sich Bürger, Politiker und Vertreter der Verwaltung, wie zu vernehmen ist, erst einmal gegenseitig ordentlich die Meinung gegeigt – und auch gegenseitig Entschuldigungen ausgesprochen. Ein reinigendes Gewitter, das konstruktive Gespräche möglich gemacht und zerstörtes Vertrauen wieder aufgebaut hat.
In der Folge entstand ein Abkommen, das wohl in einem weiten Umkreis seinesgleichen suchen dürfte: eine Selbstverpflichtung, der sich Bürgermeister, Ratspolitiker und Bürger unterwerfen. Die Vereinbarung zeigt, wie Kommunalpolitik auch funktionieren kann, wenn alle eine Lösung auch wirklich wollen: mit Respekt, Vertrauen und Gesprächen. Einfach mal zusammenraufen und schauen, ob man nicht selbst Zugeständnisse machen und gleichzeitig Vorteile erzielen kann. Einfach mal über den eigenen Schatten springen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wer das größere Opfer gebracht hat, muss sich noch zeigen. Dass das Gebiet nicht mehr als Industriefläche ausgewiesen werden soll, obwohl es doch gerade um die Ansiedlung von wertvollen Industriearbeitsplätzen im Strukturwandel gehen sollte, lässt die IHK vernehmlich aufstöhnen. Chance vertan, heißt es da.
Es scheint, als hätte die Bürgerinitiative den größten Gewinn aus der Selbstverpflichtung gezogen.