Die Polizei hat sich nach der Automatensprengung in Bergheim zu den Ermittlungen geäußert. Nachbarn erzählen, wie sie den Knall erlebten.
Filiale verwüstetPolizei sucht nach Automatensprengung in Bergheim nach Männern mit Stirnlampen
Die komplette Glasfront des Ladenlokals liegt auf der Straße, kaputte Rigipsplatten hängen von der Decke herunter, auf einer Schalttafel im Inneren des Gebäudes blinken rote Leuchtdioden, Scherben sind auf der Bethlehemer Straße verteilt: Zwei Unbekannte haben – vermutlich erfolgreich – versucht, den Geldautomaten der Deutschen Bank in der Bethlehemer Straße direkt gegenüber von Rathaus und Medio zu sprengen.
Mozaffer Dag und seine Frau wurden etwa gegen drei Uhr in der Nacht auf Montag aus dem Schlaf gerissen. „Ich habe einen Knall gehört“, sagt der Bergheimer Obsthändler, der ganz in der Nähe seines Geschäfts in einem mehrstöckigen Haus an der Bethlehemer Straße wohnt. Dann habe er von der Straße ein Geräusch gehört, das so ähnlich klang, als würde jemand große Mülltonnen schieben.
Automatensprengung in Bergheim: Polizei sucht zwei Männer
Als er sich endlich gefasst und aus dem Fenster nach unten geschaut habe, seien schon Streifenwagen auf der Straße gewesen. Er selbst habe sein Schlafzimmer zur Straße hinaus, eine Nachbarin jedoch habe beobachtet, wie zwei Männer geflüchtet seien. „Sie hätten eine Geldkassette mitgehen lassen, und auch auf der Straße habe Geld gelegen“, sagt Dag, der auch Besitzer des betroffenen Gebäudes ist.
Die Polizei Köln fahndet nach „mutmaßlich zwei dunkel gekleideten Männern, die mit einem Kleinwagen in Richtung Paffendorf geflüchtet sein sollen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Laut Zeugen seien die Männer mit Stirnlampen ausgerüstet gewesen. „Die Ermittlungen bezüglich der möglichen Beute und dem Schadensausmaß an dem betroffenen Mehrfamilienhaus dauern an.“
Gebäude soll nach Automatensprengung in Bergheim weiter bewohnbar sein
Nach erster Begutachtung sei das Gebäude weiterhin bewohnbar. Kriminaltechniker der Polizei waren bis zum Mittag vor Ort, um Spuren zu sichern. In dieser Zeit war die Bethlehemer Straße in Höhe Rathaus gesperrt. Ab Mittag begannen die Aufräumarbeiten.
Laut Mozaffer Dag hätten Feuerwehrleute noch in der Nacht das Haus vom Keller bis zum Dach in Augenschein genommen, um es auf Schäden zu prüfen. „Aber auf den ersten Blick sieht alles gut aus“, sagt Dag. Die Deutsche Bank habe ihm zugesichert, dass sie einen Statiker entsende und sich deren Versicherung um alle Schäden kümmere.
Letzte Automatensprengung in Rhein-Erft war im September
Bei der Deutschen Bank selbst gab man sich zurückhaltend mit Auskünften. „Wir schauen uns die Situation kurzfristig vor Ort an“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt. „Wir haben ein großes Interesse daran, nach einer Bestandsaufnahme zügig zu entscheiden, wie es mit dem Standort und für unsere Kunden weitergeht.“
Im Rhein-Erft-Kreis waren zuletzt Geldautomaten im August und September des vergangenen Jahres gesprengt worden – zunächst in Kerpen-Buir, anschließend in Erftstadt-Lechenich. Die Täter entkamen.