Sie lernten sich an Weiberfastnacht 1964 kennen. Das Tanzen ist bis heute ihre gemeinsame Leidenschaft geblieben.
60 JahreAnita und Günter Dittrich aus Bergheim-Glesch feiern Diamanthochzeit
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Arm in Arm, seit ihrer Hochzeit 1965: Anita und Günter Dittrich feiern gemeinsam mit ihrer Heimat Glesch die Diamanthochzeit.
Copyright: Dietmar Fratz
Sie stammen beide aus Glesch, besuchten auch dieselbe Schule im Ort. Kennen lernten sie sich jedoch erst, als sie an Weiberfastnacht 1964 auf den Bus nach Bergheim wartete und er sie und ihre Freundin spontan im Auto mitnahm. Ein knappes Jahr später heiratete das Paar, das am Sonntag Diamanthochzeit feiert.
Anita Dittrich (78) ist im Hause ihrer Eltern, die bis 1972 die Gaststätte Käsmacher in der Ortsmitte betrieben, aufgewachsen. Nach dem Schulabschluss in der Glescher Volksschule arbeitete sie zunächst in der Gaststätte, machte dann eine Lehre als Einzelhandelskauffrau im Textilhandel. Günter Dittrichs (83) Elternhaus steht auf der anderen Seite der Erft. Er absolvierte eine Elektrikerlehre, arbeitete in dem Beruf 23 Jahre lang bei der Linoleumfabrik in Bedburg und dann bis zum Vorruhestand bei RWE.
Gelegentlich tanzen wir auch noch auf dem Wohnzimmerparkett
Nachdem er die beiden jungen Damen in sein Auto gebeten hatte, fuhr das Trio zum Tanzen nach Niederaußem und später in die Bergheimer Stadthalle. „Da wollte ihre Freundin nicht mitkommen, weil sie zu müde war. Wir haben aber noch lange getanzt“, erinnert sich Günter Dittrich. Das Tanzen ist bis heute ihre gemeinsame Leidenschaft geblieben. „Gelegentlich tanzen wir auch noch auf dem Wohnzimmerparkett“, berichtet Anita Dittrich. Bis zur Flutkatastrophe hat das Paar den Jahreswechsel stets in Altenahr verbracht und dort „drei Tage lang durchgetanzt“, wie sich beide lächelnd erinnern.
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Die Hochzeit fand 1965 in Glesch statt. (Repro)
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Vom Tag an sind beide als Paar zusammengeblieben. Nach der Hochzeit, die 1965 in Glesch unter Pastor Piel stattfand, zog das Paar bei ihren Eltern über der Gaststätte ein, beide halfen in der Wirtsstube aus. „Mein Schwiegervater mochte mich nicht so, meine Schwiegermutter schon. Aber das Wichtigste für mich war, dass meine Frau mich mochte“, scherzt Günter Dittrich.
Später zog das Paar in eine Werkswohnung der Linoleumfabrik in das benachbarte Bedburg-Blerichen und baute 1971, zurück in Glesch, an der Neuen Giersbergstraße. „Das Haus hat mein Mann fast komplett allein gebaut“, erzählt Anita Dittrich nicht ohne Stolz. Das Paar hat zwei Kinder, von denen ein Sohn bereits gestorben ist, und zwei Enkelkinder.
Über viele Jahre hat das Paar samt Freundeskreis aus dem MGV am Karnevalszug mitgewirkt. „Die Frauen haben die Kostüme genäht, die Männer der Wagen gebaut“, sagt Anita Dittrich. Ihr Mann war 60 Jahre lang inaktives Mitglied des Gesangvereins und des Fußballvereins Viktoria. Ein halbes Jahrhundert haben sie zudem - in Frauen- und Männerclub getrennt – in der Gaststätte Thum gekegelt.
Nach vielen Urlauben im italienischen Rimini in den 60er- bis 80er-Jahren und später in Spanien, Ägypten und der Karibik zeiht es das Paar auch in diesem Jahr wieder an die türkische Riviera.
Das Jubelfest wird das Paar mit Verwandten, Nachbarn und vielen Freunden aus dem Dorf angemessen feiern.