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BergheimZwei neue Brücken für den Lukas-Podolski-Sportpark

Lesezeit 2 Minuten

Ein 60-Tonnen-Kran setzt die neue Brücke in die zuvor hergerichteten Fassungen. Diese werden anschließend noch mit Mörtel aufgefüllt.

Bergheim – Eines ist Clemens Jacobs wichtig zu betonen: „Das sind alles Sonderanfertigungen, keine Ware von der Stange“, sagt der Inhaber des Unternehmens CJ Stahlbau aus Brüggen an der niederländischen Grenze. Er passt am Donnerstagmorgen die Länge eines Lärchenbalkens an das Geländer einer der neuen Brücken am Lukas-Podolski-Sportpark an.

Zwei neue Brücken haben Fachkräfte mit einem 60-Tonnen-Kran in vorbereitete Betonfassungen gesetzt. Die jeweils rund acht Tonnen schweren und 13 Meter langen Brücken ersetzen zwei Vorgänger aus Holz, die abgerissen werden mussten, weil sie marode waren. Gekostet haben die Ersatzbrücken laut Bärbel Jacob von den Stadtwerken zusammen rund 350.000 Euro.

Brücken sind aus Cortenstahl

Sebastian Walter, Bauleiter der Firma Sanders Tiefbau aus Schwalmtal, erklärt, wieso die neuen Brücken von vornherein verrostet aussehen: Sie sind aus Cortenstahl gefertigt.

Dieser wetterfeste Stahl roste, bis die ganze Brücke irgendwann die bekannte rötlich-braune Oberflächenoptik habe, erläutert Walter weiter. Das hat seinen Sinn: Diese Schicht schütze den Stahl vor dem weiteren Oxidieren, denn unter der Rostschicht bilde sich durch Verwitterung eine dichte Sperrschicht aus Sulfaten und Phosphaten, die den Stahl schütze.

Auf der Brücke sind Kunststoffplanken mit einer Sandbeschichtung aufgebracht, damit es nicht rutschig wird.

Als Laufbelag haben sich die Stadtwerke für glasfaserverstärkte Kunststoffplanken entschieden. Diese seien auch auf der Brücke am katholischen Kindergarten in Bergheim-Mitte verlegt worden. „Bei diesem Werkstoff ist der Pflegeaufwand wesentlich geringer als zum Beispiel bei Holz“, erläutert Jacob, vor allem an Ufern mit dichtem Bewuchs und wenig Sonne. Sebastian Walter berichtet, dass diese Planken mit einer griffigen Sandschicht überzogen seien, die verhindern soll, dass Fußgänger darauf ausrutschen.

Clemens Jacobs von der Firma CJ Stahlbau passt Lärchenbalken am Geländer an.

Noch müssen beide Brücken gesperrt bleiben, erklärt Walter. Die Lücken zwischen den Brückenkonstruktionen und den Betonfassungen müssten noch mit Mörtel verfüllt werden. „Die Brücke ist auf die Gegebenheiten hier abgestimmt“, sagt der Bauleiter. Sie passten besser in dieses Gelände. Denn durch umliegende Bäume hätten die Holzbrücken zuvor im Schatten gestanden. Habe es geregnet, brauchten sie lange zum Trocken. Das sei natürlich nicht gut für das Holz. Einer Cortenstahlbrücke könne die Witterung nicht so viel anhaben.

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In der kommenden Woche sollen die Arbeiten weitergehen. Auf der einen Seite der Brücke, die man erreicht, wenn man sich vom Parkplatz aus rechts hält und dem Weg folgt, werden noch L-Steine verlegt, sagt Walter, auf der anderen Seite eine Böschung. Die Arbeiten werden planmäßig nach der Weihnachtspause Anfang 2021 vollendet, schätzt er.