Oberschenkelknochen durchgebrochenTierheim Bergheim peppelt Elly wieder auf
Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Heike Bergmann und ihr Team vom Bergheimer Tierheim haben gleich gesehen, dass die Katze schwer verletzt war. „Die Beinstellung hat schon gezeigt, dass es sehr wahrscheinlich gebrochen war“, berichtet die Leiterin des Tierheims über den Tag, an dem die Feuerwehr eine schwarze Katze ins Tierheim brachte.
Vor einigen Tagen haben die Wehrleute das Tier am Straßenrand der Glescher Straße gefunden. Die Katze konnte kaum laufen, das Röntgenbild lieferte dann den Beweis: Der hintere, rechte Oberschenkelknochen war komplett durchgebrochen. In einer Klinik in Neuss wurde die Katze operiert.
Bergheim: Unklar, was Katze passiert ist
Was Elly, wie sie das Tierheim-Team genannt hat, passiert ist, ist unklar. „Sie war sehr verschüchtert und hatte Schmerzen“, erinnert sich Tierheimleiterin Bergmann. Bei der Operation ist ihr eine Metallplatte eingesetzt worden, die vermutlich drin bleiben wird. 1300 Euro hat das Tierheim für die Behandlung bezahlt. Sollte die Platte doch noch entfernt werden müssen, wird es noch teurer.
Das Tierheim hatte dafür in den sozialen Medien um Spenden gebeten. „Warum holt sich jemand ein Tier ins Haus und erfüllt nicht die Dinge, die ein Tier braucht, zum Beispiel chippen“, schreibt eine Facebook-Nutzerin unter den Post des Tierheims. Manche Menschen versorgten ihre Tiere nicht, sondern entsorgten sie eher, wenn sie etwas brauchten. So wie Elly, die Straßenrand gefunden worden ist. Andere hatten im Netz auch ihre Spendenbereitschaft signalisiert. Noch reiche die Summe aber nicht aus, sagt Bergmann.
Rhein-Erft-Kreis hat Katzenschutzverordnung erlassen
Inzwischen gehe es Elly den Umständen entsprechend gut. „Sie macht das ganz tapfer und frisst auch die Schmerzmittel“, sagt Bergmann. Mit ihrem Plastikkragen, der verhindert, dass die Katze an der Wunde leckt oder kratzt, sitzt sie jetzt in der Krankenstation. Das Tierheim rechnet damit, dass die Genesung sechs Wochen dauern wird. „Sie darf und kann aufstehen“, sagt Bergmann. Auch ein Verband sei nicht nötig gewesen. „Elly ist total verschmust. Eine ganz freundliche und zahme Katze“, so die Tierheimleiterin. Deshalb glaubt sie, dass das Tier eine Besitzerin oder einen Besitzer hatte. Allerdings ist Elly weder gechippt noch tätowiert.
Im Rhein-Erft-Kreis gilt eine entsprechende Verordnung, dass Hauskatzen kastriert und gechippt sein müssen. Der Kreistag hatte Ende November 2019 eine Katzenschutzverordnung erlassen. „Aber das ist noch nicht richtig angekommen“, sagt Bergmann. Das Bergheimer Tierheim hat seit Mai 2019 ein eigenes Katzenhaus, in dem rund 70 Tiere betreut werden können.
Tierheim Bergheim: Flut von herrenlosen Katzen
„Bei uns gibt es eine Flut von herrenlosen Katzen“, benennt Bergmann das Problem an den nicht gechippten und damit nicht registrierten Tieren. Es gebe unzählige verwilderte Hauskatzen, die sich immer weiter vermehrten. Das Tierheim hatte gehofft, dass man dem Problem durch die Katzenschutzverordnung etwas beikommen könne. Offenbar funktioniert das noch nicht wie gewünscht.
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Das Tierheim hat eine 21-tägige Aufbewahrungspflicht. Das heißt, melden sich nach drei Wochen die vorherigen Besitzer nicht, die den Besitz selbstverständlich nachweisen müssen, könnte das Tierheim Elly an neue Besitzerinnen und Besitzer weitergeben. Bis dahin kuriert sie sich im Bergheimer Tierheim weiter aus.