Angst vor Folgen wie in BlessemBergheimer Ortsbürgermeister will Kiesgrube verhindern
Bergheim-Ahe – Schon Monate bevor die Kiesgrube in Erftstadt-Blessem Teile des Ortes buchstäblich in den Abgrund gerissen hat und die Flutkatastrophe Zweifel am Betreiben einer solchen Grube in der Nähe von Wohngebieten hat lauter werden lassen, protestierten in Bergheim-Ahe Menschen gegen eine Kiesgrube vor ihrem Dorf.
Der Entwurf des neu zu beschließenden Regionalplans sieht nämlich eine mögliche Kiesabbaufläche zwischen Ahe und Elsdorf-Heppendorf vor. Schon Ende 2020 hatte sich dagegen Protest formiert. In einem Schreiben an Regierungspräsidentin Gisela Walsken fordert Ortsbürgermeister Winfried Kösters nun, Lehren aus der Katastrophe zu ziehen.
Ortsbürgermeister von Bergheim-Ahe will Kiesgrube verhindern
Im inzwischen abgeschlossenen Beteiligungsverfahren, in dem Bürgerinnen und Bürger Eingaben zum Regionalplan machen konnten, hat Kösters angemahnt, dass es in der Nähe von Wohnbebauung in Ahe keine Kiesgrube geben solle.
„Damals war das Ereignis in Erftstadt-Blessem noch nicht bekannt“, schreibt er an die Regierungspräsidentin. Deshalb sei das bisher noch nicht bedacht worden, meint Kösters: „Doch wir müssen einmal mehr lernen, dass heute Undenkbares morgen bittere Realität sein kann.“
Fläche für Kiesabbau in Ahe soll etwa 33 Fußballfelder groß sein
Etwa 33 Fußballfelder groß sei die Fläche, die der Entwurf des Regionalplans für den Kiesabbau vorsehe, und etwa 300 Meter von Häusern entfernt. „Können Sie garantieren, beziehungsweise ausschließen, dass Erftstadt-Blessem sich nicht in Bergheim-Ahe wiederholen kann“, fragt Kösters.
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Er bittet Walsken, die Erkenntnisse aus Blessem zu berücksichtigen, auch wenn das Beteiligungsverfahren abgeschlossen sei. Denn bei einer erneuten Offenlage würden solche Bedenken gewiss geäußert werden. „Es soll verhindert werden, dass jetzt noch Kiesgrubenareale in der Nähe von Wohnbebauungen genehmigt werden, die die Erfahrungen aus Erftstadt-Blessem aus rein wirtschaftlichen Erwägungen nicht berücksichtigen.“ Auch ein Treffen in Ahe mit der Regierungspräsidentin und den Einwohnern schlägt Winfried Kösters vor.
Von der Bezirksregierung war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu bekommen.