AboAbonnieren

Pläne lagen Jahre in der SchubladeFrust in Bergheim wegen Umgehungsstraßen

Lesezeit 2 Minuten

Ab der Kreuzung der L 361 und der L 276 in Kenten soll die neue K 22 in Richtung Oberaußem führen.

Bergheim – Obwohl der Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Mobilität am Donnerstagabend gar keinen Beschlussvorschlag enthielt, gab es doch reichlich zu diskutieren für die Ausschussmitglieder.

„Vortrag durch die Straßenbaulastträger zum Sachstand überörtlicher Straßenbauvorhaben“ hieß es auf der Tagesordnung. Vertreter des Landesbetriebes Straßen NRW und des Rhein-Erft-Kreises informierten über den Stand der geplanten Landesstraße 93, der Ortsumgehung zwischen Büsdorf und Pulheim-Stommeln, über die Ortsumfahrung Bergheim L 361n und über die neue Kreisstraße 22, die demnächst Kenten und Oberaußem verbinden soll.

Bergheimer Politiker echauffieren sich

„Wird dieses Märchen überhaupt noch wahr“, echauffierte sich Elisabeth Hülsewig, CDU-Stadtverordnete und Ortsbürgermeisterin von Fliesteden, nach dem Vortrag der beiden Vertreter von Straßen NRW zur L 93n. Seit Jahren werde den Bürgerinnen und Bürgern in Fliesteden und Büsdorf diese Straße zugesagt. Über die bestehende L 93 zwischen den Stadtteilen rumpelten schon am Morgen Lkw, der Berufsverkehr verursache Stau und Lärm und es gebe keine Bürgersteige. „Menschen brauchen dringend diese Entlastung.“ Hülsewig hatte einen alten Zeitungsartikel mitgebracht, der die jahrelange Debatte bezeugte.

Wie die Straßen-NRW-Vertreter zuvor erläutert hatten, sei der Vorentwurf für die Umgehungsstraße schon 2008 erstellt und 2012 genehmigt worden. Dann habe das Vorhaben jahrelang in der Schublade gelegen, hieß es. Erst 2018 sei die Straße von der neuen Landesregierung wieder ins „Landesstraßenplanungsprogramm“ aufgenommen worden. Ein Umstand, den Hülsewig nicht verstehen konnte: „Es kann doch nicht sein, dass das jahrelang in der Schublade liegt, nur weil es eine andere Landesregierung gibt. Das ist für die Bürger nicht mehr nachvollziehbar.“

Straßen NRW muss Arbeiten erneut ausführen

Durch den jahrelangen Planungsstillstand müsse Straßen NRW viele Arbeiten noch einmal ausführen, weil sich bestimmte Richtlinien geändert hätten, erläuterten die Experten. Dabei geht es unter anderem um Untersuchungen zum Verkehr, zur technischen Planung und zur Umweltplanung. Für Empörung bei Grünen-Fraktionschef Peter Hirseler sorgte zudem die Äußerung der Straßen-NRW-Vertreter, dass durch neue Vorgaben keine weitere Baumreihe an der geplanten Umgehungsstraße entstehen könne. Als frühesten Baubeginn nannten die Experten das Jahr 2025.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Umgehung des Bergheimer Dorfes, die geplante L 361n, könne frühestens 2026 gebaut werden. Sie soll die Bergheimer Ortsdurchfahrt entlasten. Auch dieses Projekt habe zwischenzeitlich geruht.

Achim Kapp, Straßenbau- und Verkehrsamtsleiter bei der Kreisverwaltung, teilte dem Ausschuss mit, dass mit Baubeginn für den ersten Abschnitt der Kreisstraße 22n im besten Fall im dritten Quartal des Jahres 2023 zu rechnen sei. Wann die Straße komplett fertig sein werde, ließe sich derzeit nicht sagen.