AboAbonnieren

In sechs StädtenLeihfahrradsystem in Rhein-Erft startet nach den Sommerferien

Lesezeit 3 Minuten
kr-Bike-sharing-FTZ (11)

Landrat Frank Rock probierte das System gleich aus.

Rhein-Erft-Kreis/Bergheim – An virtuellen und realen Stationen in sechs Städten im Kreis stehen nach den Sommerferien Leihräder bereit. Das Unternehmen Nextbike stellt dazu 327 herkömmliche und zwölf elektrische Fahrräder auf. Am Fahrgastcenter am Bergheimer Bahnhof stellten Kreis, REVG und Netflix das neue Projekt vor.

„Die Mobilität der Zukunft ist nicht nur Bus und Bahn. Die Nutzung des ÖPNV wird künftig abgerundet durch Bikesharing für die letzte Meile“, erläuterte Landrat Frank Rock. Er hatte von der Politik den Auftrag bekommen, mit Betreiber REVG das Angebot einzurichten. Das Leipziger Unternehmen Nextbike erhielt den Zuschlag.

Räder stehen an verschiedenen Orten im Rhein-Erft-Kreis

Die Räder werden an noch nicht genau festgelegten Orten bereitstehen. „Das werden unter anderem die Knotenpunkte, wie Bus- und Bahnhöfe sein“, erläuterte REVG-Geschäftsführer Walter Reinarz. Bergheim, Bedburg, Erftstadt, Frechen Kerpen und Pulheim beteiligen sich. Hürth hat bereits ein eigenes Leihradsystem installiert, Wesseling wird ab 2023 aufsatteln, in Elsdorf und Brühl herrscht noch Gesprächsbedarf. „Wir hoffen, dass bald alle Städte dabei sind. Nur so wird das Bikesharing optimal nutzbar sein und ausreichend angenommen werden“, sagte Rock.

Die Städte haben den Bedarf an Rädern für 56 virtuelle Standorte selbst ermittelt. Das bedeutet in der Praxis: Wer beispielsweise sich ein Fahrrad am Bahnhof ausleiht, kann nicht direkt nach Hause oder zum Arbeitsplatz fahren, sondern muss darauf hoffen, dass einer der Abstellplätze in der Nähe ist.

Bislang einzige Ladesäule in Erftstadt

In Erftstadt soll das Dutzend E-Bikes stationiert werden, dort wird auch die bislang einzige Ladesäule stehen. „Das muss und soll möglichst kurzfristig ausgebaut werden, damit auch Zielfahrten möglich werden“, sagt Nextbike-Sprecher Dennis Steinsiek. Geplant ist auch die Bereitstellung von Lastenrädern. Die Kosten in Höhe von 390.000 Euro pro Jahr, für das letzte Drittel von 2022 demnach 130.000 Euro, teilen sich je nach Umfang Kreis und Städte. „Wir streben ein dichtes, flächendeckendes Netz an“, stellte Martin Gawrisch, Co-Geschäftsführer der REVG, in Aussicht.

Die Mietgebühr wird bei einem Euro pro halber Stunde liegen. REVG-Abonnenten können eine halbe Stunde lang kostenlos radeln. „Das ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende“, sagte Rock, der auf rege Nutzung hofft. Per App buchte er sich in das Verleihsystem ein, setzte sich auf das weiße Rad, das mit dem orangefarbenen REVG-Logo und dem Nextbike-Namen „mobic“ kenntlich gemacht ist, und drehte eine Runde über den Busbahnhof.

Das könnte Sie auch interessieren:

Schon seit dem Frühjahr steht vor dem Intro unweit des Bus- und Bahnhofs eine digitale Fahrgastinformation (DFI) auf der die nächsten zehn Abfahrtszeiten von Bus und Bahn angezeigt werden. Per Knopfdruck können, wie REVG-Sprecherin Sabine Fusshoeller-Kleinert demonstriert, die Informationen vorgelesen werden, wodurch eine Hürde für Menschen mit Sehbehinderungen überwunden werden kann. Weitere DFI, etwa an Bus- und Bahnsteigen, sollen folgen.